HAMBURGER SV

Nächster Anlauf für den Aufstieg

von Redaktion

Keine Fanparty am Stadion, keine Aufstiegssause bei Bürgermeister Peter Tschentscher im Hamburger Rathaus. Anstatt die fest eingeplante Bundesliga-Rückkehr zu feiern, versammelte Trainer Tim Walter sein Team am Dienstag noch einmal zur gemeinsamen Trauerarbeit.

Natürlich regierten beim seit 2018 „unaufsteigbaren“ Hamburger SV tiefer Frust über den schmerzhaften Relegations-K.o. gegen Hertha BSC (0:2), doch die fast schon obligatorische Selbstzerfleischung blieb in der Hansestadt aus. Stattdessen kündigte Walter den Angriff der Norddeutschen auf das Oberhaus an.

„Wir haben etwas angestoßen“, sagte Walter. In Hamburg sei „extrem etwas entstanden. Wir sind noch nicht fertig.“ Und auch Kapitän Sebastian Schonlau versicherte: „Um uns muss sich keiner Gedanken machen.“ Der Abwehrspieler versprach für die kommende – dann schon fünfte Zweitliga-Saison des früheren Bundesliga-Dinos – voller Überzeugung: „Dass wir wiederkommen, steht fest.“

Selbst im gewöhnlich äußerst unruhigen Umfeld des erneut gescheiterten Traditionsklubs waren „am Tag danach“ weder Häme noch Spott zu vernehmen. „Zum Heulen!“, titelte die Hamburger Morgenpost. „Wieder nicht!“, die sonst deutlich bissigere Bild.

Die größte Aufholjagd der Zweitliga-Geschichte (fünf Siege) und das erfrischende Auftreten der vergangenen Wochen zeigen Wirkung. Vieles deutet darauf hin, dass Walter am 15. Juli als erster Coach der HSV-Geschichte in seine zweite Zweitliga-Saison gehen darf.

„Meine Meinung ist, dass Tim Walter nächste Saison hier Trainer ist“, sagte Thomas Wüstefeld am Dienstag. Der oft eher skeptische Vorstand gab damit Präsident Marcell Jansen und dem Aufsichtsrat die Richtung vor.  sid

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