Paris – Das Gerede vom „Querpass-Toni“ ist Toni Kroos längst herzlich egal. Der emsige Titel-Sammler hat bei Real Madrid schließlich lange genug Taten sprechen lassen, seine vielleicht größte könnte am Samstag folgen: Im Endspiel gegen den FC Liverpool kann der 32-Jährige zum fünften Mal die Champions League gewinnen – eine Ausbeute, die bislang nur Cristiano Ronaldo vorweisen kann. Keine schlechte Bilanz für jemanden, an dem sich in seiner Heimat Deutschland noch immer die Geister scheiden.
„Besser in Deutschland umstritten und weltweite Anerkennung als andersrum“, sagte Kroos einmal über sein Image. Obwohl er seit acht Jahren bei Real einen Stammplatz hat, mehr als 300 Spiele für die Königlichen absolvierte und zum sechsten Mal im Königsklassen-Finale steht, gilt Kroos häufig als reiner „Ballschieber“.
Uli Hoeneß befeuerte dieses Bild, als er vor einem Jahr erklärte, Kroos passe „mit seinem Querpass-Spiel nicht mehr in den Fußball“. Doch so einfach ist es nicht. Nur ein Beispiel: Am vorletzten Liga-Spieltag gegen Cadiz brachte Kroos seine 17 langen Pässe alle an den Mann. So viele „perfekte“ Distanzbälle hatte es in der Primera Division zuletzt im November 2019 gegeben – ebenfalls durch Toni Kroos. sid