Transfer-Doppelpack aus Amsterdam

von Redaktion

Nach Mazraoui: Auch Gravenberch kommt von Ajax

München – Gut verhandelt, FC Bayern! Der deutsche Rekordmeister hat sich nach Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui (24) nun auch die Dienste von Ajax-Mittelfeldspieler Ryan Gravenberch (19) gesichert.

Der Wechsel ist in trockenen Tüchern, lediglich der Medizincheck steht noch aus. Gravenberch hatte sich Anfang Mai eine Knöchelverletzung zugezogen, weshalb er bei der Meisterfeier noch mit Krücken unterwegs war. Bei der Ablösesumme des holländischen Nationalspielers musste Sportvorstand Hasan Salihamidzic (45) ordentlich feilschen – unsere Zeitung kennt die Zahlen.

Ursprünglich wollten die Verantwortlichen von Ajax Amsterdam zwischen 30 und 35 Millionen Euro fixe Ablöse aus München überwiesen bekommen. Zu viel Geld für einen jungen Spieler, der im nächsten Sommer ohnehin ablösefrei gewesen wäre. Die Münchner bewiesen Verhandlungsgeschick und haben sich mit Ajax auf folgenden Deal geeinigt: Als fixe Ablösesumme werden 18,5 Millionen Euro an Amsterdam überwiesen.

Weitere 5,5 Millionen Euro könnten eventuell an Bonuszahlungen anfallen. Sollten die Bayern Youngster Gravenberch, der einen Vertrag bis 2027 erhält, irgendwann verkaufen, erhält Amsterdam 7,5 Prozent des Transfererlöses.

Gravenberch soll im zentralen Mittelfeld als Backup für Joshua Kimmich (27) und Leon Goretzka (27) eingesetzt werden. Zumal Goretzka die vergangene Saison wieder enorm verletzungsanfällig war. Der Holländer kann sowohl auf der Sechser- als auch auf der Achter-Position im Zentrum eingesetzt werden. Wegen seiner Spielweise, die in Holland viele an Paul Pogba (29) erinnert, hat Gravenberch den Spitznamen Mini-Pogba erhalten.

In München kann er weiterhin mit Kumpel Mazraoui zusammenspielen, dessen Wechsel der deutsche Rekordmeister Dienstag offiziell verkündet hatte. „Wir freuen uns, dass Noussair Mazraoui unser erster Neuzugang in dieser Transferperiode ist. Er hatte Angebote aus ganz Europa und hat sich für uns entschieden, weil wir einen klaren Plan mit ihm haben und mit ihm große Ziele erreichen wollen“, wurde Salihamidzic in der entsprechenden Mitteilung zitiert.

Der Sportvorstand bezeichnet den marokkanischen Nationalspieler bewusst als ersten Neuzugang – weil noch weitere Transfers folgen sollen und werden, wie das Beispiel von Gravenberch zeigt. Bei Trainer Julian Nagelsmann (34) weiterhin ganz oben auf der Wunschliste: „Pressingmaschine“ Konrad Laimer (24) von RB Leipzig. Problematisch sind, wie bereits bei Gravenberch, die unterschiedlichen Ablöse-Vorstellungen zwischen den beiden Vereinen. Dem Vernehmen nach soll man in München bereit sein, für den österreichischen Nationalspieler bis zu 20 Millionen Euro auf den Tisch zu legen, doch die Leipziger stellen sich wohl mehr vor – und würden ihren Spieler überhaupt nur ungern an die Säbener Straße ziehen lassen.

„Wir wollen ihn natürlich behalten. Er ist einer der besten Sechser der Bundesliga und hat eine fantastische Rückrunde gespielt“, sagte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff bei „Servus TV“ über den Mittelfeldspieler. „Er passt perfekt zu unserem Club und unserer DNA und ist mit seinen Fähigkeiten nahezu einzigartig in Deutschland.“

Nach Dayot Upamecano (23) und Marcel Sabitzer (28) wäre Laimer bereits der dritte Spieler, den die Sachsen innerhalb kürzester Zeit an die Bayern abgeben würde. Nicht zu vergessen Trainer Julian Nagelsmann. Gemäß der Clubpolitik müsste Laimer seinen Vertrag verlängern oder verkauft werden. Ablösefreie Abgänge von Stammspielern sind bei Mintzlaff nicht vorgesehen.

MANUEL BONKE

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