Die Grande Dame im Viereck schlägt zu!

von Redaktion

Werth dominiert bei Pferd International

Riem – Jürgen Blum kann es selbst noch nicht so recht fassen. „Was für ein überwältigender Beginn! Diese Menschenmenge – ich hatte nach den zwei Jahren der Pandemie fast nicht mehr daran geglaubt, dass wir heuer wieder so schön feiern können“, freut sich der Vater von Springweltmeisterin-Simone Blum, der einst selbst Olympiareiter war und an diesem Wochenende wieder Gastgeber der Pferd International ist. Bis Sonntag kann man auf dem Gelände der Olympia-Reitanlage in Riem großartigen Reitsport erleben – von Springen und Dressur bis Polo – und sich auch auf zahlreiche Größen im Sattel freuen.

Etwa auf Lisa Müller: Die deutsche Dressurreiterin geht beim Nürnberger Burg-Pokal an den Start. Schon am Donnerstag, Tag eins der Pferd International, zeigt sich, wie groß die Freude der -Pferdefreunde ist, nach zwei Jahren wieder ihr beliebtes Event feiern zu können. Beim Welcome Abend (links) zieht Blum eine positive Zwischenbilanz: „25.000 Besucher waren heute da. Aber alles war vollkommen friedlich, ausgelassen und schön. Und dann durften wir heute schon eine Traumvorstellung von Isabell Werth erleben“, schwärmt der Profi. „Sie hat wieder gezeigt, dass sie die Grande Dame im Viereck ist.“ Tatsächlich dominierte die sieben-fache Olympiasiegerin die Gut Wettlkam Dressurarena. Die Rheinbergerin lotste Emilio in einem CDI3* Grand Prix mit mehr als 75 Prozent zum Sieg.

Zuvor hatte bereits ein bayerischer Springreiter das sportliche Highlight im Parcours gewonnen: Michael Viehweg aus Schrobenhausen steuerte den westfälischen Schimmelwallach Cartal zum Sieg im CSI2*-Springen. „So wird es weiter-gehen“, verspricht Blum.

Seit den Olympischen Spielen 2021, bei denen die Bundestrainerin im Modernen Fünfkampf, Kim Raisner, ein Pferd geschlagen und Athletin Annika Schleu dazu aufgefordert hatte, „richtig“ mit der Gerte „draufzuhauen“, wird öffentlich auch wieder mehr über Gewalt im Reitsport diskutiert. Auch Blum war schockiert: „Dieses Pferd einzusetzen, das wirklich überhaupt nicht dafür geeignet war, war ein großer Fehler.“ Er betont aber, dass die Tiere in Riem keine Qualen leiden. „Wir haben hier Pferde, die unheimlich leistungsbereit sind. Wenn man die Pferde gut führt, braucht man keine Gerte.“

KATJA KRAFT

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