Berlin – Bei Hertha BSC geht das Stühlerücken weiter: Am Sonntag trat Interims-Präsident Thorsten Manske mit sofortiger Wirkung zurück. Er reagierte damit auf die Abstimmung der Mitglieder über einen Abwahlantrag. Jener verfehlte zwar die nötige Dreiviertelmehrheit, da aber 64,2 Prozent der 2467 Stimmen gegen ihn ausfielen, zog Manske Konsequenzen.
„Für mich endet ein langer Weg. Ohne Ihr Vertrauen stehe ich nicht mehr zur Verfügung“, sagte er. Zuvor hatte es Abwahlanträge gegen das gesamte Präsidium gegeben, die Manskes Kollegen Fabian Drescher, Anne Jüngermann, Peer Mock-Stürmer, Ingmar Pering und Norbert Sauer aber im Amt überlebten.
Bei der Veranstaltung in der Berliner Messe wurde von den Mitgliedern einzeln über alle Präsidiumsvertreter abgestimmt. Auch gegen Ex- Boss Werner Gegenbauer hatte es einen Abwahlantrag gegeben, der 72-Jährige war einem Misstrauensvotum jedoch mit seinem Rücktritt zuvorgekommen. Manske, zuvor Gegenbauers Vertreter, hatte dessen Amt seit Dienstag kommissarisch ausgeübt.
Manske gab in seiner ersten Rede zu, der in der Relegation gerade so geschaffte Klassenerhalt dürfe über den „in einigen Bereichen desolaten Zustand nicht hinwegtäuschen“. Hertha habe es „nicht verstanden, die Spirale aus Fehlern und Rückschlägen aufzuhalten“. Folglich wolle man den Club „auf eine neue Basis stellen“ – und „eine neue alte Dame schaffen“.
Investor Lars Windhorst wurde derweil mit einer Mischung aus Applaus, Buhrufen und Pfiffen begrüßt. Vor der Halle hing ein Plakat: „Windhorst raus!“. Zuvor hatte Manske das Wort an ihn gerichtet: „Ich reiche Ihnen die Hand und bitte sie im Sinne einer erfolgreichen Zukunft inständig: Lassen sie uns mit-, aber nicht mehr übereinander reden.“ sid