Sagt Mané hier Servus?

von Redaktion

Bayern-Poker um Liverpool-Star immer heißer – Klopp stolz trotz Niederlage

Paris – Jürgen Klopp (54) ließ sich die Fahrt mit dem offenen Bus durch Liverpool nicht nehmen. „Selbst wenn niemand auf diesem Planeten versteht, dass wir eine Parade machen – wir machen eine“, sagte der Teammanager der Reds nach dem so unglücklich verlorenen Finale. Grund zum Feiern hatte die riesige Fangemeinde entlang der 13,5 Kilometer langen Strecke bis zum Ufer des Mersey genug. Die Titel im FA Cup und Ligapokal, aber auch eine bärenstarke Saison mit Platz zwei knapp hinter Manchester City ließen Klopps Augen leuchten.

Direkt nach dem 0:1 (0:0) in Paris war die Stimmung aber eher getrübt. „Ich selbst fühle schon jetzt den Stolz. Es war eine tolle Saison, eine spektakuläre Saison. In der Kabine war ich damit aber noch der einzige. Die Jungs brauchen etwas länger, und das verstehe ich“, sagte Klopp, der schon auf dem Platz als Seelentröster gefragt war. Der 54-Jährige umarmte nach dem Schlusspfiff jeden seiner Spieler und applaudierte anschließend auch den Fans, die mit einem lauten „You’ll never walk alone“ antworteten. Ganz verstehen konnten weder Klopp noch die Anhänger die Niederlage. Doch weil Reals einziger Schuss aufs Tor im Netz landete, platzte der Traum vom siebten Triumph in der Königsklasse. „Die entscheidende Statistik spricht für Real. Sie haben ein Tor geschossen, wir nicht. Das ist die einfachste Erklärung in der Welt des Fußballs“, sagte Klopp.

Auch Sadio Mané (30) konnte die Pleite nicht verhindern. Aber dafür die Bayern überzeugen? Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn (52) jedenfalls war im Stadion und sah in der 21. Minute, wie der senegalesische Nationalspieler am Sechzehner zu einem tollen Solo ansetzte, sich auf engstem Raum gegen Casemiro, Eder Militato und David Alaba durchsetzte und lediglich im Torabschluss an Real-Schlussmann Thibaut Courtois scheiterte.

Die Verhandlungen um den Offensivstar sollen dem Vernehmen nach diese Woche in eine entscheidende Phase gehen. Laut der französischen Sportzeitung „L’Equipe“ sollen sich Mané und Bayern weitestgehend einig sein, was die Rahmenbedingungen betrifft: Mané würde einen Dreijahresvertrag in München erhalten. Entscheidend wird sein, welchen Preis Liverpool aufruft, um den torgefährlichen Dribbler (Marktwert 80 Millionen Euro) zu verkaufen.

Ursprünglich hatte der Liverpool-Star angekündigt, sich nach dem Champions-League-Finale zu seiner Zukunft zu äußern. Doch nach der Pleite ist Mané vorerst abgetaucht, suchte stattdessen nach Abpfiff Trost bei Trainer Jürgen Klopp. Die Bilder, die ihn in Klopps Armen zeigen, sehen in der Tat sehr stark nach Abschied aus. Der ehemalige Münchner Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge (66) rechnet trotz einer möglichen Mané-Verpflichtung mit einem Verbleib von Robert Lewandowski. Vor allem wegen der deutlichen Positionierung von Kahn und der restlichen Klubführung. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bayern München Robert jetzt abgeben wird bei diesen Aussagen“, sagte Rummenigge am Sonntag bei Bild TV. Doch was würde Rummenigge tun? „Da muss man drum kämpfen, da muss man mit ihm Gespräche führen. Kuscheln mit Beratern ist nicht so einfach, aber hin und wieder ist es hilfreich.“  bok, sid

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