Bonn/München – Das zweite Halbfinalspiel des FC Bayern Basketball bei den Baskets Bonn hatte einen besonderen Zuschauer: NBA-Star Rudy Gobert war zu Gast im Telekom Dome. Der 29-jährige Franzose ist Center bei den Utah Jazz und ein guter Freund von Bonns Center Michael Kessens, weswegen er auch den Weg nach Nordrhein-Westfalen gefunden hatte. Allerdings brachte der dreimal als bester Verteidiger der NBA Ausgezeichnete seinem Kumpel kein Glück, denn nach dem ersten Halbfinale am Samstag ging auch das zweite am Montagabend mit 82:81 an die Bayern.
Zu Beginn sah es allerdings so aus, als könnten der Tabellenzweite der regulären Saison den Trainer der Münchner bestätigen. Andrea Trinchieri hatte nach der ersten Partie gemeint, er sei sich sicher, „dass Bonn stark zurückkommt“. Das erste Viertel waren die Gastgeber dann tatsächlich durchweg in Führung, vor allem aber wegen Schwierigkeiten der Münchner im Angriff. Selten schafften es die, sich gute Wurfmöglichkeiten zu erspielen.
Mit zunehmender Spieldauer häufte sich jedoch auch bei den Gastgebern das, was Gobert im Halbzeitgespräch bei MagentaSport ansprach: Fehler. Immer weniger der oft schnell abgegebenen Versuche der Bonner fanden ihren Weg in den Korb. Auch Parker Jackson-Cartwright, wertvollster Spieler der regulären Saison, konnte wie schon im ersten Spiel der Serie keine Akzente setzen und bremste sich mit frühen Fouls selbst aus. Schon Zur Halbzeit führten die Bayern wieder mit 49:44.
Gobert räumte den Bonnern allerdings noch Chancen ein, wenn sie es schaffen würden, „die Fehler auszumerzen“. Ähnliches forderte Zan Mark Sisko auch von seinem Team. Der verletzte Aufbauspieler der Münchner meinte, „dass die Defensive in der zweiten Halbzeit besser werden müsse“. Erhört wurden die Wünsche der beiden nicht. Beide Teams überzeugten in der zweiten Hälfte nicht, das Spiel war geprägt von zähen Angriffen und vielen Freiwürfen. Gerade deswegen blieb es allerdings spannend. Die Entscheidung fiel erst drei Sekunden vor Ende, als Othello Hunter einen Freiwurf zum 82:81-Sieg der Bayern verwandelte.
Mit einem Sieg im Audi Dome am kommenden Samstag können die Münchner somit schon den Finaleinzug perfekt machen. Nach der Partie gab Trinchieri jedoch an, dort müsse sein Team in der „Mentalität tougher werden und nicht die Dinge einfach so passieren lassen“.