Wiesbaden – Bevor Donata Hopfen ihren Kampf um die Zukunft des deutschen Profifußballs öffentlich startete, schaffte sie erst einmal ein Aufreger-Thema aus der Welt. Die Ausrichtung des Supercups in Saudi-Arabien, stellte die DFL-Chefin klar, sei „nie Teil der Planung gewesen“ und werde es „auch zukünftig nicht sein“. Und so lenkte die Geschäftsführerin der Deutschen Fußball Liga (DFL) den Blick wieder auf die drängenden Zukunftsfragen.
Die Debatte um die Attraktivität der Bundesliga ist schließlich längst entfacht. Alle 36 Profivereine erwarten Antworten. Sie habe nun „erste strategische Überlegungen“ präsentiert, betonte die Nachfolgerin von Christian Seifert nach ihrer ersten DFL-Mitgliederversammlung in Wiesbaden. Die Lösung der Probleme bezeichnete sie als „Quadratur des Kreises“.
Die Supercup-Diskussionen hatte Hopfen selbst losgetreten, als sie im Januar eine Austragung im umstrittenen Wüstenstaat Saudi-Arabien nicht ausgeschlossen hatte. „Nach dem, was daraus geworden ist, würde ich mir heute mindestens einen Nebensatz mehr dazu erlauben“, sagte sie nun bei ihrem Auftritt, „deswegen habe ich das klargestellt.“
Dennoch befindet sich die Liga auf der Suche nach neuen Wegen. Hopfen stellte den „immer härteren Wettbewerb“ mit anderen europäischen Ligen heraus. Die Bundesliga sei „ganz klar die Nummer drei“, Anspruch müsse sein, die Position zu halten und die Lücke zur Premier League und zur spanischen La Liga zu schließen. Dabei sei Auslandsvermarktung „eine der größten Herausforderungen“.
Auf der Suche nach neuen Geldern helfen ein spannender Titelkampf, „starke Klubmarken“, aber auch „Stars“, wie Hopfen betonte. Dass Erling Haaland nach England und womöglich auch Robert Lewandowski die Liga verlassen, kommt ungelegen. „Es wäre wünschenswert, wenn wir weitere Stars in der Liga hätten“, forderte Hopfen. Diskutiert wurde öffentlich zuletzt auch das Thema Play-offs, dies werde aber „auch nicht priorisiert behandelt“, sagte Hopfen.
Die DFL-Chefin hat sich viel vorgenommen, im Laufe des Jahres sollen die Pläne konkreter werden. sid