München – Martin Hinteregger ist einer der letzten Typen des Fußballs – zuletzt wurde er nach dem Europa-League-Triumph von Eintracht Frankfurt als solcher gefeiert. Der Österreicher zeigte auch bei den Feierlichkeiten mit den Fans seine Volksnähe. In Frankfurt ist „Hinti“ Kult, Fans nennen sich die „Hinti Army“.
Doch jetzt werden Beziehungen offenbar, die daran zweifeln lassen, ob der kernige Verteidiger und die Werte des Vereins noch zusammenpassen. Eintracht-Präsident Peter Fischer zeigt seit jeher klare Kante gegen rechts, AfD-Wählern legte er nahe, sich einen anderen Verein zu suchen. Doch wie weit rechts steht der vielleicht populärste Spieler der Mannschaft? Martin Hinteregger wollte nächste Woche ein Freizeitfußballturnier („Hinti Cup“) in seiner Kärntner Heimat veranstalten – zusammen mit Heinrich Sickl, einem ehemaligen FPÖ-Politiker, der Beziehungen in identitäre Kreise unterhält, unter anderem zum deutschen Verleger und extrem rechten Aktivisten Götz Kubitschek. Sickl ist einer von drei Gesellschaftern der „Hinti Event GmbH“. Über die Zusammenhänge hatte am Mittwochabend der österreichische Journalist Martin Bonvalot berichtet.
Hinteregger reagierte am Donnerstag mit einem Statement: „Ich habe keine Kenntnisse über vergangene oder zukünftige Aktivitäten seitens der Familie Sickl, ich möchte lediglich ein Fußballturnier stattfinden lassen.“ Jedoch: „Jegliche Geschäftsbeziehung zur Familie Sickl wird aufgrund des aktuellen Wissensstandes mit sofortiger Wirkung abgebrochen.“ mm