Herzogenaurach/München – „Wir hatten in der zweiten Halbzeit das Gefühl: Jetzt haben wir sie. Da waren zwei, drei Situationen, wo es hätte scheppern können“, blickt Thomas Müller auf das Spiel gegen England zurück. Bundestrainer Hansi Flick sagte im Nachgang: „Wir haben es vielleicht versäumt, ein zweites Tor nachzulegen.“ Auch aufgrund einer gewissen Abschlussschwäche belohnte sich die deutsche Mannschaft in den vergangenen Partien nicht dafür, dass sie meist das Gros an Spielanteilen hatte. Die letzten Ergebnisse: 1:1 gegen England, in Italien und den Niederlanden, auch das 2:0 gegen Israel war unter Offensivaspekten nicht berauschend. Die DFB-Elf ist vor Gegners Tor nicht mehr so resolut wie in der WM-Qualifikation (sieben Spiele, 33 Tore, Schnitt 4,71).
Flick wird aber an seinem Personal für die vorderste Reihe festhalten: Timo Werner und/oder Kai Havertz. Vor allem zu Werner hat er viel Verteidigendes zu sagen: „Er hat eine gute Quote, wenn er gespielt hat. Und seine Position ist eingebunden in unsere Spielphilosophie, er hat noch andere Aufgaben neben dem Tore Schießen.“ Was Flick vom England-Legionär allerdings verlangt: Er muss sich im Verein mehr Spielpraxis verschaffen. Für Katar ist nämlich entscheidend, dass wir Spieler haben, die im Rhythmus sind. Zeit, um bei konditionellen Defiziten nachzubessern, gibt es nicht.“
„Timo hat mehr Tiefgang, Kai etwas mehr Länge“, so beschreibt Thomas Müller die Kollegen, die noch vor ihm spielen. Er hält auch Jamal Musiala für einen potenziellen Torschützen, „weil er sich die Schusstechnik von Serge (Gnabry) und Leroy (Sané) zum Vorbild nehmen kann: nach innen ziehen, Schlenzer mit Volldampf“. Für sich selbst sagt Müller mit bislang 44 DFB-Toren: „Ein paar habe ich mir noch vorgenommen.“
Womöglich kommt auch Lukas Nmecha (Wolfsburg) ins Spiel. Flick: „Er hat diese Woche im Training viele Tore gemacht. Er hat seine Qualitäten vor dem Tor.“ gük