FUSSBALL IN KÜRZE

Chiellini wechselt nach Los Angeles Blatter-Prozess: Kattner sagt aus

von Redaktion

Der italienische Europameister Giorgio Chiellini zieht nach seinem Abschied von Juventus Turin zum US-Klub Los Angeles FC weiter und denkt an eine Zukunft als Sportmanager. „Ich brauche eine Erfahrung im Ausland, um mein Fußball-Abenteuer allmählich zu beenden und mich auf meine Zukunft vorzubereiten. Das ist etwas, das mich schon seit Jahren beschäftigt“, sagte der 37-Jährige im Interview mit dem italienischen Radiosender Radio Uno am Montag. „Wenn man als Fußballer aufhört, ist man auf dem Spielfeld gut, aber außerhalb des Stadions braucht man Zeit und Geduld, um zu lernen“, betonte Chiellini: „Ich glaube, dass mir dieses Abenteuer in den USA mental helfen wird und dass es mich auf die Zeit danach vorbereitet.“

Der Innenverteidiger verlässt Juve nach 18 Jahren, in dieser Zeit hatte er neunmal die Meisterschaft und fünfmal den Pokal gewonnen. „Ich hätte sehr gut als Fußballer in Italien weitermachen können, ich habe immer noch Qualität“, sagte Chiellini. Allerdings habe er es bevorzugt, die Karriere dort nun zu beenden: „In den letzten Jahren ist es mir gelungen, ein persönliches Gleichgewicht zu finden, das es mir erlaubt, alles mit einer gewissen Gelassenheit zu leben.“ Am schwersten sei es gewesen, seinen Schrank im Hauptquartier des Rekordmeisters zu räumen. Auf Instagram postete er ein Foto, auf dem eine gepackte Tasche und die letzten Gegenstände zu sehen sind, die er mitnimmt.

Im Prozess gegen Joseph Blatter und Michel Platini wegen des Vorwurfs des Betrugs und anderer Delikte soll der frühere FIFA-Finanzdirektor Markus Kattner als Zeuge aussagen. Der ehemalige Funktionär aus Deutschland soll heute (9.30 Uhr) am fünften Verhandlungstag vor dem Bundesstrafgericht im schweizerischen Bellinzona angehört werden, wie das Gericht bestätigte. Im Kern des Betrugsvorwurfs steht eine Zahlung des Fußball-Weltverbands FIFA von zwei Millionen Schweizer Franken an den früheren Blatter-Berater Platini im Jahre 2011. Blatter soll diese plus Sozialversicherungsbeiträge laut Anklage unrechtmäßig bestätigt haben. Beide hatten die Vorwürfe vergangene Woche vor Gericht deutlich zurückgewiesen. In seiner Aussage hatte der frühere Staatsanwalt bei der Bundesanwaltschaft, Olivier Thormann, am vergangenen Donnerstag berichtet, woher die Ermittler von der Zwei-Millionen-Zahlung erfuhren. Thormann gab an, dass man die Information bei einer Durchsuchung bei der FIFA im Zuge des Skandals 2015 neben den Lohnaufstellungen des damaligen Exekutivkomitees vom damaligen FIFA-Finanzchef Kattner erhalten habe.

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