München – Er war einer der kontroversesten Eishockey-Trainer, er konnte Spieler gegen sich aufbringen, doch sie auch von harter Arbeit überzeugen. Sogar Bundestrainer war er. Nun ist Ladislav Olejnik gestorben, im Kreis seiner Familie in Bad Nauheim, vorige Woche bereits, wie erst jetzt bekannt wurde. „Olli“ wurde 90 Jahre alt.
Seinen Tod vermeldeten die Adler Mannheim. Olejnik hielt den Club, als der sich noch MERC nannte, beständig im Spitzenfeld der Bundesliga, viermal wurde Mannheim in acht Jahren unter ihm Vizemeister. Er trimmte ein Team mit etlichen Deutschkanadiern (Harold Kreis, Manfred Wolf, Roy Roedger und dem vergangene Woche verstorbenen Peter Ascherl) auf Disziplin und Hingabe. „Er war seiner Zeit voraus“, lobte Marcus Kuhl, Nationalspieler und heute Nachwuchschef in Mannheim, den innovativen Olejnik. Der war nach seiner Spielerkarriere in der CSSR (Brünn) 1968 nach Deutschland gekommen, coachte vier Jahre Bad Tölz, dann Bad Nauheim. Es waren die goldenen Zeiten dieser Vereine.
Bei einem Kurzgastspiel in Rosenheim (1985/86) scheiterte Olejnik an seiner Kompromisslosigkeit, in Freiburg fuhr die Mannschaft demonstrativ am Treffpunkt vorbei, an dem sie ihren Coach aufnehmen sollte. Bundestrainer war er in der Saison 1990/91 – übergangsweise. Bei seiner einzigen WM sagten viele Spieler ab, Absteigen konnte man 1991 nicht, der Verband zahlte schlecht, Berief er halt junge Spieler, War ihm eh am liebsten. Bis zu seinem 73. Lebensjahr war er Juniorentrainer im Nauheim. gük