Mick muss um seine Zukunft kämpfen

von Redaktion

Verbessert sich Schumacher nicht, könnte er Ferrari als Unterstützer im Hintergrund verlieren

München – Es brodelt bei Haas – und Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher (46) gibt nun den dringenden Rat, den Zwist zwischen Teamchef Günther Steiner und seinem Fahrer Mick Schumacher endlich beizulegen, ehe es zum Eklat kommt. Der Sky-Experte sagte unserer Zeitung: „Alles wurde gesagt, von beiden Seiten. Aber jetzt ist die Zeit, sich zusammenzuraufen. Mick darf keine Fehler machen – und Haas muss ihn unterstützen, dass er wieder zur Normalform zurückfindet. Sie müssen an einem Strang ziehen. Alles andere wäre schädlich für beide.“

Hintergrund: Vor dem Grand Prix in Baku warf Schumacher Teamchef Steiner unter anderem vor, sein sehr autoritärer Führungsstil sei nicht mehr zeitgemäß. Besonders, dass der Südtiroler die Kritik an seinem Fahrer in der Öffentlichkeit äußerte, sei nicht akzeptabel. Steiner reagierte auf diese Aussagen extrem gereizt. „Es wird das Lager von außen gespalten“, schimpfte er bei Sky: „Wir wollen Mick erfolgreich haben. Wie wir es machen, ist unsere Sache. Wir brauchen keine Beratung.“ Und er legte mit Kritik an Mick Schumacher nach: „Wenn ich nach einem Rennen lese, was wir alles falsch gemacht haben! Ich habe für jede dieser Dinge zehn Sachen, wo Mick schlecht ist.“

Besonders die Kritik von Toto Wolff am Kollegen Steiner kam überraschend. Schon gab es Spekulationen, dass der Mercedes-Teamchef auch deshalb Mick Schumacher, der nach 28 Formel-1-Rennen noch immer ohne Punkte ist, unterstütze, um ihn irgendwann ins eigene Team zu holen. Dem aber ist nicht so: Mick Schumacher spielt nach Informationen unserer Zeitung in den Plänen von Wolff keine Rolle.

Und das, obwohl Schumacher zu Beginn seiner Karriere bei Mercedes im Nachwuchskader stand. Doch Wolff sorgte dafür, dass der Vertrag mit dem Sohn des Rekordweltmeisters gelöst wurde. Erst danach schlug Ferrari zu, dort entwickelte sich Schumi Junior prächtig.

Micks Krise begann erst in dieser Saison: Das Auto war schwieriger zu fahren, Mick fuhr seinem neuen Teamkollegen Kevin Magnussen hinterher. Mit steigender Risikobereitschaft häuften sich dann die Unfälle. Unsere Zeitung erfuhr, dass Steiner den „Crash-Piloten“ Schumacher sogar schon für das Rennen in Baku auswechseln wollte. Doch Ferrari legte sein Veto ein. Dazu muss man wissen: Ferrari hat laut Kooperationsvertrag mit dem Haas-Team das Recht, einen der beiden Fahrerplätze beim US-Partnerteam zu besetzen. Bis Ende der Saison scheint deshalb das Cockpit bei Haas für Schumacher gesichert.

Doch was folgt 2023? Unterstützt Ferrari seinen Junior weiterhin, wovon auszugehen ist, muss Haas den ungeliebten Deutschen weiterfahren lassen. Eine Alternative wäre der Wechsel zu Aston Martin, wenn Sebastian Vettel dort aufhören würde. Aston Martin will besonders auf dem deutschen Markt expandieren – ein Schumacher als Markenbotschafter würde dabei helfen. Dazu kommt: Vettel würde im Falle eines Rückzugs alles dafür tun, dass Mick sein Nachfolger wird. Dessen Vater Michael ist immer noch das Idol Vettels. So könnte er der Familie helfen. RALF BACH

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