Tennis
München – Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev glaubt nach seiner schweren Verletzung im Halbfinale der French Open an eine Chance auf einen US-Open-Start. „Ob es die US Open schon werden, weiß ich nicht, denn ich muss davor ein, zwei Turniere spielen“, sagte der Hamburger der „Bild am Sonntag“: „Ich habe New York aber noch nicht abgehakt.“
Zverev war in Paris im Match gegen Rafael Nadal unglücklich umgeknickt und erlitt Bänderrisse im Fuß. „Ich hatte Glück im Unglück und keinen Knochenschaden erlitten. Das dachten die Ärzte zu Anfang“, berichtete er. Zverev war im Rollstuhl vom Court geschoben worden, später humpelte er an Krücken.
Er werde „keiner sein, der sofort spielt, wenn er die erste Sekunde bereit dazu ist. „Wenn ich die US Open (ab 29. August, Anm. d. Red.) spiele, dann nicht für ein, zwei Runden, sondern um sie zu gewinnen. Ich komme erst zurück, wenn ich in dieser Form bin“, versicherte der 25-Jährige.
Derzeit ist Zverev noch zur Untätigkeit verdammt. „Ich mache nicht viel, liege mit meinen Hunden auf dem Bett, gehe aber auch zweimal am Tag in den Kraftraum“, sagte der Weltranglistenzweite. „Ich trage noch einen Gips und Schienen. Aber ich versuche, den Oberkörper fit zu halten. Ich bekomme auch keine Schmerzmittel mehr wie direkt nach dem Unfall.“ Der Schmerz unmittelbar nach dem Umknicken sei „der Wahnsinn“ gewesen: „Als wenn mir jemand in den Fuß schießt.“
Gleich nach der Verletzung vermisste er seine Freundin Sophia Thomalla. „Du willst in dieser Phase die Menschen um dich haben, die du am meisten lieb hast“, sagte er. „Für mich war daher enttäuschend, dass Sophia nicht kam. Aber das ist eben der Job.“ Die Schauspielerin war der Zeitung zufolge bei Dreharbeiten.
Dankbar ist Zverev für die Hilfe seiner Eltern: „Mein Vater und meine Mutter waren da. Ich konnte ja nichts allein: duschen, auf Toilette gehen. Die haben für mich gesorgt wie für ein kleines Baby. Für mich war das so wichtig. Diese beiden Menschen haben mir am meisten geholfen.“ sid/dpa