München – Bevor am Donnerstag die Profis die Bahnen in Eichenried betraten, waren die ambitionierten „Amateure“ am Start: Und da bewies Johannes Lochner (31) das Sieger-Gen. Der Vierfach-Bob-Weltmeister lochte erfolgreich ein und feierte das mit der Siegerfaust.
Wobei es nicht wirklich ums Gewinnen ging bei der gemischten Amateur-Profi-Runde vor dem Start der BMW Open. Deswegen haderte Österreichs Fußball-Nationaltrainer Ralf Rangnick (63) auch nicht lange, weil er im Sand-Bunker gelandet war. Spaß hatte Bayern-Ass Thomas Müller (32), der in einem Flight mit Profi Martin Kaymer (37) unterwegs war. TV-Star Hans Sigl (52) war auch dabei – seit er als „Bergdoktor“ dreht, verriet er, habe er eine „Golfsucht“ entwickelt. Einen fast professionellen Schwung zeigte Ex-Handballer Stefan Kretzschmar (49).
Den Profis Konkurrenz gemacht hat er trotzdem nicht. Dort lag Martin Kaymer nach Runde eins mit 66 Schlägen auf dem Par-72-Kurs auf dem geteilten vierten Platz, trotz seiner Probleme am linken Handgelenk. „Ich bin zufrieden und mich nie in Gefahr gebracht“, sagte der 37-Jährige. Die Verletzung habe er „kaum gespürt“.
Noch besser als Kaymer war überraschend Nicolai von Dellingshausen (Hubbelrath) unterwegs, der mit 64 Schlägen auf Platz drei landete. „Ich bin happy, das hat viel Spaß gemacht“, betonte er. In Führung liegt der Chinese Li Haotong, der zehn unter Par spielte und den Platzrekord (62) einstellte.
Für das Highlight des ersten Tages sorgte jedoch Kieffer (Düsseldorf). Auf Bahn elf gelang dem 31-Jährigen der erste Albatros seiner Karriere. Kieffer landete auf dem Par-5-Loch mit dem zweiten Schlag aus knapp 193 Metern Entfernung im Loch. Ob es der beste Schlag seines Lebens gewesen sei? „Wahrscheinlich schon“, antwortete Kieffer. Es sei ein „super cooles Gefühl. Das ist eine tolle Erinnerung für immer.“
Vor dem Turnier, das er 2008 als einziger Deutscher gewann, hatte Kaymer die Erwartungen noch gedämpft. Zuletzt hatte er wegen einer Sehnenkapsel-Entzündung in Hamburg und bei der US Open abgesagt. Bei der Premiere der umstrittenen neuen Saudi-Tour LIV in London hatte Kaymer dagegen abgeschlagen. In Eichenried hielt das Handgelenk: „Es war alles in Ordnung.“ Seinen Start an der LIV-Tour hat er derweil im Interview mit „Sports Illustrated“ verteidigt: „Natürlich kann man die Kritik nachvollziehen. Aber wenn man bei der LIV-Tour hinter den Vorhang schaut, muss man bei allen anderen Sachen auch hinter den Vorhang blicken. Ich möchte meinen Sport machen.“
Die US-amerikanische PGA-Tour hat die „Rebellen“ um Kaymer bereits ausgeschlossen. Die DP World Tour, die auch für das Turnier in Eichenried verantwortlich ist, will sich nun angeblich am Freitag zu möglichen Sanktionen erklären. sid/dpa