London – Tatjana Maria hat als dritte deutsche Tennisspielerin beim Rasen-Klassiker in Wimbledon die zweite Runde erreicht. Die 34-Jährige aus Bad Saulgau bezwang die australische Qualifikantin Astra Sharma mit 4:6, 6:3, 6:4 und sorgte für das erste deutsche Erfolgserlebnis am Dienstag. Andrea Petkovic und die Wimbledon-Debütanten Nastasja Schunk, Tamara Korpatsch und Daniel Altmaier schieden hingegen direkt zum Auftakt aus.
Maria musste in ihrer Erstrunden-Partie eine Extra-Schicht einlegen. Die Partie der zweifachen Mutter war beim Stand von 1:1-Sätzen am Montag wegen Dunkelheit unterbrochen worden, zum 4:3 im dritten Durchgang gelang ihr das entscheidende Break. „Wimbledon ist mein Lieblings-Grand-Slam und es ist das erste Grand-Slam-Match, das ich mit beiden Töchtern gewonnen habe. Das ist etwas Besonderes“, schwärmte Maria. Zuletzt hatte sie 2018 in Wimbledon eine Partie für sich entschieden.
Petkovic verlor mit 4:6, 3:6 gegen die Schweizerin Viktorija Golubic. Die 34 Jahre alte Darmstädterin gab auf dem von ihr wenig geliebten Rasen insgesamt viermal den Aufschlag ab und erlaubte sich das komplette Spiel über zu viele leichte Fehler.
Bei ihrem Wimbledon-Debüt unterlag die 18 Jahre alte Qualifikantin Schunk der Rumänin Mihaela Buzarnescu klar mit 4:6, 2:6. Auch Tamara Korpatsch konnte ihre gute Leistung von Montagabend nicht fortsetzen und unterlag der Britin Heather Watson 7:6 (9:7), 5:7, 2:6.
Die Partie von Altmaier gegen den Schweden Mikael Ymer war am Montagabend beim Stand von 0:2-Sätzen aus Sicht des 23 Jahre alten Kempeners wegen Dunkelheit unterbrochen worden. Auch bei der Fortsetzung konnte sich Altmaier nicht steigern und verlor 3:6, 5:7, 5:7. Am ersten Wimbledon-Turniertag waren Angelique Kerber, Jule Niemeier, Oscar Otte und Maximilian Marterer weitergekommen.
Derweil setzte Seriensiegerin Iga Swiatek aus Polen ihren Errfolgsweg auch in Wimbledon fort. Die Weltranglistenerste und French-Open-Siegerin brauchte für das 6:0, 6:3 gegen Qualifikantin Jana Fett (Kroatien) ganze 75 Minuten. Für Swiatek, im All England Club die Top-Favoritin, war es der 36. Sieg nacheinander – dies ist die längste Serie in diesem Jahrtausend. Was für ein Unterschied zu Paris-Finalgegnerin Coco Gauff, die sich zweieinhalb Stunden gegen Elena-Gabriela Ruse aus Rumänien zum 2:6, 6:3, 7:5 quälte.
Swiatek (21) hatte auf ein Vorbereitungsturnier verzichtet, um sich nach anstrengenden Monaten mit den Turniersiegen in Doha, Indian Wells, Miami, Stuttgart, Rom und Paris zu erholen. Beim Rasenklassiker im Londoner Südwesten hatte sie 2018 das Turnier der Juniorinnen gewonnen, bei den Profis ist Swiateks bestes Ergebnis bislang das Achtelfinale 2021. dpa