Lieber in Weiß als in Gelb

von Redaktion

Tour-Favorit Pogacar mit wohlüberlegtem Zeitfahren

Kopenhagen – Pitschnass und sehr zufrieden flüchtete Tadej Pogacar in den wohlig warmen Teambus: In der Regenschlacht von Kopenhagen hat der slowenische Dominator bereits am ersten Tag der Tour de France die Muskeln spielen lassen. Während sich der belgische Überraschungs-Sieger Yves Lampaert im Gelben Trikot für seinen Zeitfahr-Coup feiern ließ, durfte sich Pogacar nach Platz drei über seinen ersten Wirkungstreffer im Kampf um den erneuten Gesamtsieg freuen.

„Ich bin wirklich glücklich mit meiner Leistung. Das war so ziemlich mein bester Start in eine Tour“, sagte Pogacar mit breitem Grinsen nach einem Auftakt nach Maß: Den ärgsten Rivalen wertvolle Sekunden abgenommen, sich und seinem Team die stressige Bürde des „Maillot jaune“ aber noch nicht aufgehalst, stattdessen das Weiße Trikot des besten Jungprofis erobert: „Weiß macht mich happy. Und jetzt sehen wir Schritt für Schritt weiter.“

Während im strömenden dänischen Sommerregen auch der Deutsche Meister Lennard Kämna mit Rang 19 überzeugte, „schwamm“ Außenseiter Lampaert förmlich ins Gelbe Trikot. „Das ist unglaublich, ich kann’s nicht verstehen. Hier fahren die Allerbesten, und ich liege vorne“, sagte der 31 Jahre alte Quick-Step-Profi.

Auf dem 13,2-km-Kurs setzte sich Lampaert vor Hunderttausenden Fans in 15:17,76 Minuten vor Landsmann Wout van Aert (+4,55 Sekunden) und Pogacar (+7,03) durch. „Platz zwei ist schon eine Enttäuschung“, sagte van Aert, der auf der zweiten (Sprint-)Etappe am Samstag über 202,2 km nach Nyborg Gelb angreifen will: „Es ist wichtig, dass ich jetzt mental schnell umschalte.“

Die deutschen Profis blieben von Stürzen verschont. „Ich bin anfangs relativ vorsichtig gefahren und habe bestimmt etwas liegen gelassen, kann aber zufrieden sein“, sagte Bora-Profi Kämna mit 25 Sekunden Rückstand. Zufrieden sein durfte auch Teamkollege Max Schachmann, der im Blindflug auf Rang 27 kam. Cofidis-Profi Max Walscheid wurde 30. sid

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