Am 26. August 1972 wurden die Olympischen Spiele eröffnet – und (nicht nur) Deutschland war begeistert von der flotten Begleitmusik des Orchesters Kurt Edelhagen. Am 15. August erschien die Langspielplatte und wurde zum Top-Weihnachtsgeschenk (neben Büchern zu Olympia). Zwei Monate lang stand die „Olympia Parade“ auf Platz eins der deutschen Album-Charts, 32 Wochen hielt sie sich in der Hitparade. Anfang 1973 legte die Plattenfirma noch den „Einzug der Nationen“ (Platz 16/12 Wochen) und „Olympia Parade 2“ nach (Platz 31/zwölf Wochen nach.
Das Konzept lautete: „Jede Sportlerdelegation betrat zu den Längen einer speziellen Melodie das Stadion, einer Melodie, die auf Originalmusik des Landes basiert, ein bisschen nach Folklore klingt, doch unverwechselbar jenen Swing hat, für den Kurt Edelhagen seit Jahren berühmt ist.“ Peter Herbolzheimer, Dieter Reith und Jerry van Rooyen (die wie der bereits 1982 verstorbene Edelhagen heute alle nicht mehr leben) hatten eineinhalb Jahre Arbeit in das Potpourri investiert, suchten in Schallarchiven nach Motiven.
Die Mannschaft der Bundesrepublik lief ein zu „Hoch auf dem gelben Wagen“, „Auf, du junger Wandersmann“ und „Horch, was kommt von draußen rein“. das Lied der DDR hieß „Am der Elbe“. Klar, in manchem Titel entdeckt man das Klischee: „Griechische Sommeernacht“, „Fiesta Argentina“, „On Way To Brasil“, „Mr Big Ben“ (Großbritannien), „African Sunset“ (Nigerie), „Song for Natascha“ (UdSSR), „Flores d’Espana“, „Washington Walk“ (USA), „Mexican Party“, „Noches de Puerto Rico“, „Rumania Trip“, „La Belle Parisienne“ (Frankreich), „Sukiyaki Blues“ (Japan), „African Lady“ (Uganda), „Irish Coffee“, „Stompin Safari“ (Kenia). Etwas aus der Reihe: „Hongkong Parade“ – für Südkorea. gük