Magnet München

von Redaktion

Auch Turins Matthijs De Ligt will zum FC Bayern – darum ist der Verein plötzlich so beliebt

VON PHILIPP KESSLER

München – Robert Lewandowski (33) will den FC Bayern im Sommer in Richtung Barcelona verlassen. Aus seiner Sicht sollte ihm der deutsche Rekordmeister keine Steine in den Weg legen – obwohl er noch einen bis Sommer 2023 gültigen Vertrag hat. „Wozu?“, fragte der Superstürmer Anfang Juni in einem Podcast in seiner Heimat Polen. „Was für ein Spieler will dann zum FC Bayern kommen, wenn er weiß, dass ihm so etwas passieren könnte?“ Die Antwort: mehr als genug. Selbst Superstar Cristiano Ronaldo (37/Manchester United) wurde dem Verein angeboten. Fakt ist: Der FC Bayern ist wieder richtig attraktiv für Top-Spieler.

Mit Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui (24/ablösefrei) und Mittelfeldmann Ryan Gravenberch (20/18,5 Mio. Euro feste Ablöse) konnten die Münchner Macher rund um Sportvorstand Hasan Salihamidzic (45) zwei Profis von Ajax Amsterdam verpflichten, die auch bei anderen namhaften europäischen Teams wie beispielsweise dem FC Barcelona ganz oben auf dem Zettel standen. Weltstar Sadio Mané (30) kam für eine feste Ablöse von 32 Millionen Euro als Stammspieler von Champions-League-Finalist FC Liverpool an die Isar. Obwohl auch Scheich-Klub Paris Saint-Germain an ihm dran war. „Als Bayern Interesse gezeigt hat, war ich fasziniert und musste nicht zweimal nachdenken“, gab Mané zu.

Der nächste Akteur, der zum Rekordmeister will, ist Matthijs de Ligt (22/Vertrag bis 2024) von Juventus Turin. Der Holländer stand schon 2019 kurz vor einem Wechsel an die Isar, entschied sich dann aber für die Italiener, die dafür an Ajax rund 85 Millionen Euro überwiesen hatten. Nun soll de Ligt endgültig neuer Abwehrchef beim FC Bayern werden. Möglicher Knackpunkt sind die Ablöseforderungen von Juve, die bei rund 70 Mio. Euro liegen. Das Ja von de Ligt hat Bayern immerhin bereits. Dem Vernehmen nach wünschen sich die Italiener bis zum 10. Juli Klarheit um seine Zukunft.

Was de Ligt, Mané & Co. bei den Gesprächen mit den Münchnern imponierte: Die Verantwortlichen um Salihamidzic (45), der in der Branche bestens vernetzt ist, und Trainer Julian Nagelsmann (34) präsentieren ihren Wunschspielern stets einen konkreten Plan. „Als sie mir erklärt haben, was ihre Vorstellungen sind, war ich fasziniert“, schwärmte Mané. Die persönlichen Treffen finden bevorzugt bei den Profis zuhause statt. Einerseits, damit sich die Fußballer wohlfühlen. Andererseits, damit die Bayern-Bosse sehen, wie das private Umfeld der Spieler ist und wie sie ticken. Mané traf übrigens auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß (70), was ihn ebenfalls imponierte. Vorstands-Boss Oliver Kahn (53) ist freilich in die Vorgänge involviert.

Mit Nagelsmann hat der Rekordmeister einen großen Transfer-Trumpf in der Hand. Der Coach kann Spieler mit seiner erfrischenden Art und seiner Fachkenntnis überzeugen. Salihamidzic und er sind ein eingespieltes Team. Sie haben ähnliche Vorstellungen von Neuzugängen. Bei Ex-Bayern-Trainer Hansi Flick (57) war das anders.

Artikel 6 von 11