München – Die Wiederwahl von Robert Reisinger und seinen beiden Vizes Hans Sitzberger und Heinz Schmidt war Formsache. Mit 290 Ja-Stimmen (6 Nein-Stimmen, 14 Enthaltungen) wurden der Löwen-Präsident am Sonntagnachmittag bei der Mitgliederversammlung des TSV 1860 im „Zenith“ in München bestätigt.
Der Verwaltungsrat hatte den 58-jährigen Reisinger als einzigen Kandidaten vorgeschlagen. Anträge, Gegenkandidaten zuzulassen, waren im Vorfeld der Mitgliederversammlung negativ beschieden worden.
In seinem Bericht sprach Reisinger über die Finanzpolitik der letzten fünf Jahre: „Der Konsolidierungskurs war erfolgreich“, meinte er. Weitere Schulden werde es auch in Zukunft unter seiner Führung nicht geben. „Den Kurs vernünftigen Wirtschaftens gilt es auch im Falle eines Aufstiegs beizubehalten“, so Reisinger, der die Rückkehr in die Zweite Liga als das „erklärte Ziel“ definierte. Nicht nur da wird Investor Hasan Ismaik genau hingehört haben. Mit dem während der gesamten Versammlung von Reisinger nicht einmal namentlich genannten Jordanier gibt es nach wie vor Differenzen.
Der Umbau des Grünwalder Stadions wurde auch thematisiert. Der Oberlöwe verteidigte die Spielstätte in Giesing und ist gegen einen Umzug ins deutlich größere Olympiastadion: „Mir persönlich ist ein ausverkauftes Grünwalder lieber.“ Der Club sei im Dialog mit der Stadt und kämpfe um weitere „Bonifikationen“. Das knappe Fassungsvermögen hat aus Sicht des Präsidenten „ein Für und Wider“: Früher hätte man mit Freikarten in der Allianz Arena betteln müssen, heute seien die Tickets „ein rares Gut geworden“.
Knifflig könnte der lange geplante Bau einer Sporthalle an der Grünwalder Straße 114 werden. „Die Zustimmung unseres Mitgesellschafters wäre zwar für das Binnenklima eine schöne Sache, zwingend ist sie nicht“, sagte Reisinger, der dem Mitgesellschafter „keine stringente Haltung“ in den Verhandlungen vorwarf. Sollte es im nächsten Vierteljahr zu keiner Einigung kommen, „werden wir im Verein einen Alternativweg bestreiten“.