St. Andrews – Als Tiger Woods vielleicht zum letzten Mal auf dem altehrwürdigen Old Course in St. Andrews zum 18. Grün lief und die Fans auf den Tribünen sich erhoben und tosenden Beifall spendeten, versteckte der sichtlich ergriffene Golf-Superstar sein Gesicht hinter den Händen. „Ich hatte ein paar Tränen in den Augen“, sagte Woods. „Es war sehr emotional für mich, weil ich einfach nicht weiß, wie es mit meiner Gesundheit weitergeht.“
Auf seinem Lieblingsplatz an der schottischen Ostküste wollte der 46-jährige Kalifornier angreifen. Doch schon nach zwei Tagen scheiterte der Publikumsliebling am Cut und schied bei der 150. British Open vorzeitig aus.
Im Gegensatz zur schwachen 78er-Auftaktrunde konnte sich der US-Star zwar leicht steigern, doch auch am Freitag reichte es nur zu einer mäßigen 75er-Runde beim vierten und letzten Majorturnier des Jahres. Der 15-malige Majorsieger spielte am zweiten Tag der Jubiläumsausgabe des Turniers nur ein Birdie, leistete sich aber zwei einfache Schlagverluste und ein Doppel-Bogey. Damit lag Woods neun Schläge über Par und vorerst auf dem 150. Rang. Mit dem Kampf um den 2,5 Millionen US-Dollar wertvollen Siegerscheck hatte er auf dem Par-72-Platz absolut nichts zu tun und war von sich selbst „ein bisschen genervt.“
Trotz aller Widrigkeiten: An ein Karriereende denkt der ehemalige Weltranglistenerste noch nicht. „Ich werde nicht mit dem Spiel aufhören“, erklärte Woods, kündigte aber zugleich eine Pause an: „Ich habe nichts, nichts geplant. Null. Vielleicht etwas im nächsten Jahr. Ich weiß es nicht. Aber nichts in naher Zukunft.“ dpa