Gleich „Gewinnerstimmung“

von Redaktion

Bayern gewinnen ihr erstes Testspiel – Nagelsmann sieht schon viel Erfreuliches

Washington – Erster Sieg im ersten Test. Die Bayern gewannen am Mittwochabend in der US-Hauptstadt Washington gegen D.C. United locker mit 6:2. Vor rund 20 000 Zuschauern im Audi Field trafen Sadio Mané (5.), Marcel Sabitzer (12.), Serge Gnabry (44.), Matthijs de Ligt (47.), Joshua Zirkzee (51.) und Thomas Müller (90.) für den deutschen Fußball-Rekordmeister. Den Tabellenletzten der Eastern Conference der Major League Soccer ließen Skage Lehland (54.) und Theodore Ku-DiPietro (83.) jubeln.

„Das Wichtigste – auch in der Vorbereitung – ist, zu gewinnen. Es ist immer wichtig, diese Gewinnerstimmung zu bekommen“, betonte Trainer Julian Nagelsmann (34), der in der Pause komplett durchwechselte. „Es ist auch ein angenehmerer Vorbereitungsstart als letztes Jahr, wo wir nicht allzu viele Spiele gewonnen haben. Deswegen fühle ich mich heute schon besser als letztes Jahr zum selben Zeitpunkt.“ Zur Erinnerung: 2021 blieben die Münchner in vier Testspielen ohne Sieg. Klar, die Partie gegen D.C. United sollte man nicht überbewerten. Aber immerhin ist gleich der erste Probegalopp der Bayern geglückt. Wir nennen weitere Erkenntnisse. Mané geht gleich voran: Der Neuzugang, der vom FC Liverpool gekommen war, stand in der Startelf der ersten Halbzeit und bildete mit Gnabry die Doppelspitze. Beide harmonierten gut. Mané forderte immer wieder den Ball, war bei seinem 45-Minuten-Einsatz sehr präsent. Und traf nach Foul an Lucas Copado per Elfmeter mit etwas Glück zum 1:0. „Er hat gefragt, ob er schießen kann“, verriet Nagelsmann. Nach dem Abgang von Robert Lewandowski (zum FC Barcelona) ist noch nicht entschieden, wer künftig die Elfer verwandeln soll. Mané zählt aber laut Nagelsmann zum engeren Kandidatenkreis.

Gleich nach dem Test startete der 30-jährige Senegalese seinen Trip nach Rabat/Marokko zur Gala für die Auszeichnung „Afrikas Fußballer des Jahres“. Er wurde es. Aus Rabat reiste Mané nach München zurück. Damit wird er am Samstag in Green Bay gegen Manchester City fehlen Sabitzer kämpft um seine Chance: Der Ex-Leipzig-Kapitän gilt als Verkaufskandidat – obwohl er sich nach einer schwachen Premierensaison noch mal beweisen möchte. Gegen D.C. United ließ der österreichische Mittelfeldspieler gleich Taten folgen und machte nicht nur wegen seines Treffers ein gutes Spiel. „Er ist einer der besten Spieler bislang in der Vorbereitung“, lobte Nagelsmann. „Er ist selbstbewusster. In der vergangenen Saison hat er versucht, viele Situationen mit Rückpässen zu lösen. Heute hat er dies mit Pässen in das letzte Drittel probiert. Ich wusste, dass er ein super Spieler ist.“ Darauf festlegen, dass Sabitzer auch kommende Saison Bayern-Profi ist, wollte sich der Trainer nicht.

De Ligt kann es auch mit links: Der neue Abwehrchef soll auch für Tore sorgen. Gesagt, getan. Nach einer Ecke von Joshua Kimmich traf der kopfballstarke Holländer nur 100 Sekunden nach seiner Einwechslung mit dem linken Fuß. „Matthijs hat ein brillantes Tor erzielt“, schwärmte Nagelsmann. Bitter: In der 73. Minute musste der Ex-Juve-Verteidiger nach einem eigenen Foul angeschlagen vom Platz. „Er ist nicht verletzt. Er hat erwähnt, dass das Vormittagstraining sehr anstrengend war. Es ist nicht so einfach, nach der langen Reise am Tag davor“, gab Nagelsmann Entwarnung. Der Trainer geht davon aus, dass de Ligt am Samstag gegen ManCity spielt. Gravenberch zaubert schon: Das Mittelfeld-Juwel wurde während der US-Tour schon von Nagelsmann und seinen Mitspielern sehr gelobt. Gegen D.C. United durfte Gravenberch in der zweiten Halbzeit ran und zauberte sofort. Der niederländische Neuzugang (kam von Ajax Amsterdam) bereitete das Tor von Müller traumhaft vor. „Eine brillante Bewegung, er ist so schnell mit seinen Füßen. Ein brillanter Pass auch auf Thomas“, war Nagelsmann beeindruckt. Müller: „Da hat er sich super durchgesetzt und mich ins Rennen geschickt.“ Youngster zeigen sich: In der Vorbereitung macht Paul Wanner (16) eine super Figur laut Nagelsmann. „Ich bin glücklich mit seiner Leistung“, so der Trainer. „Er wird besser und besser und fitter und fitter.“ Auch mit Gabriel Vidovic (18) ist Nagelsmann zufrieden: „Ich denke, er könnte jede Situation unter Druck lösen.“ Noussair Mazraoui kann noch mehr: Der neue Bayern- und ehemalige Ajax-Rechtsverteidiger spielte von Anfang an und war an der Entstehung zum Elfmeter vor dem 1:0 beteiligt. Der marokkanische Nationalspieler zeigte gute Ansätze, hat aber noch Luft nach oben. „Er ist top, wenn es darum geht, die beste Position in unserem Angriffsstil zu finden“, lobte Nagelsmann dennoch. „Manchmal rückt er auch in die Mitte. Er hat kein Problem auch mal als Nummer sechs zu spielen.“ PHILIPP KESSLER

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