Eugene – Das deutsche Team kann bei der Leichtathletik-WM in Eugene/Oregon endlich auf eine Medaille hoffen. Ein Überblick über die Ereignisse in der Nacht auf Freitag:
Speerwurf, Männer: Julian Weber (27) will das deutsche Team erlösen und endlich für die erste Medaille sorgen. „Mache ich, auf jeden Fall“, versprach der Mainzer selbstbewusst. Die Qualifikation hakte er in der Nacht zum Freitag im ersten Versuch mit 87,28 Metern – mühelos. „Es hat sich total leicht angefühlt, das hat Spaß gemacht. Ich mache mein Ding“, sagte der Olympia-Vierte und WM-Sechste, der es nun im Finale in der Nacht zum Sonntag (3.35 Uhr MESZ/ZDF) wissen will.
Der in Berlin lebende Weber genießt es nach den Jahren im Schatten der diesmal verletzt fehlenden Johannes Vetter und Thomas Röhler, im Rampenlicht zu stehen. „Das ist eine schöne Situation, auch mal vorne zu stehen“, bekannte er. „Vollgas“ will Weber geben – und nicht nur das: „90 Meter und eine Medaille ist mein Ziel.“
An die Weiten-Barriere der Speerwerfer hat er sich in diesem Jahr schon mit 89,54 Metern herangekämpft. Favoriten sind Titelverteidiger Anderson Peters aus Grenada und der indische Olympiasieger Neeraj Chopra. Peters warf in der Qualifikation 89,91 Meter weit, Chopra kam auf 88,39 Meter. Teamkollege Andreas Hofmann schaffte es nicht ins Finale.
200 Meter, Frauen und Männer: Die spektakulären 200-Meter-Finalläufe gehörten zu den schnellsten der Geschichte. Shericka Jackson (Jamaika) mit der zweitbesten jemals gestoppten Zeit und Noah Lyles (USA) mit überragenden 19,31 Sekunden holten im Höchsttempo jeweils Gold. Nur Weltrekordhalterin Florence Griffith-Joyner war mit ihren 21,34 Sekunden bei den Frauen jemals schneller als die Jamaikanerin Jackson, die nach 21,45 Sekunden ins Ziel kam.
Titelverteidiger Lyles rannte die viertbeste jemals über diese Distanz gestoppte Zeit. Usain Bolts Weltrekord von 19,19 Sekunden blieb aber noch unerreichbar. „Ich habe endlich tun können, wovon ich seit Jahren geträumt habe“, sagte Lyles, der Michael Johnson als amerikanischen Rekordhalter ablöste.
5000 Meter, Männer: Der deutsche Meister Mohamed Mohumed (23) schied im Vorlauf aus. Nachdem der Dortmunder anfangs in der Spitzengruppe mithalten konnte, verließen ihn am Ende die Kräfte. Er landete nach 13:52,00 Minuten abgeschlagen auf dem 33. Platz. Ins Finale eingezogen ist der Frankfurter Sam Parsons, der in 13:24,50 Minuten auf den 14. Platz kam. Nicht geschafft hat es auch der Düsseldorfer Maximilian Thorwirth. Am schnellsten war der WM-Sechste Jacob Krop aus Kenia in 13:13,30 Minuten.
800 Meter, Frauen: Majtie Kolberg (Ahrweiler) und Christina Hering (München) haben den Einzug ins Halbfinale geschafft. Kolberg lief Saisonbestleistung in 2:01,21 Minuten. Hering schnappte sich mit ihrer Zeit von 2:01,63 Minuten den letzten Startplatz für die Halbfinals (in der Nacht zum Samstag). Am schnellsten in den Vorläufen war Diribe Welteji aus Äthiopien mit 1:58,83 Minuten. dpa