Le Castellet – Die Ehrung seines Vaters Michael verpasste Mick Schumacher wegen eines flauen Magens, doch beim Großen Preis von Frankreich dürfte ihm seine Gesundheit keinen Strich durch die Rechnung machen. Rechtzeitig zur Reise nach Le Castellet war Schumacher wieder fit – am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) will der Sohn des Formel-1-Rekordweltmeisters das nächste Ausrufezeichen setzen.
In England holte er als Achter seine ersten Punkte überhaupt in der Königsklasse, es folgte ein sechster Platz in Österreich – doch das soll längst nicht das Ende sein. „Wir können hoffentlich noch ein paar mehr Punkte holen“, sagte Schumacher vor dem 12. von 22 Saisonrennen: „Woche für Woche verbessern wir unser Setup, es geht in die richtige Richtung.“
Natürlich schaut man bei Mick Schumacher noch immer ganz genau hin, auch in seinem zweiten Formel-1-Jahr zieht der 23-Jährige als Sohn des großen Michael Schumacher die Blicke auf sich. Da fiel es sofort auf, dass er entgegen der ursprünglichen Planung unter der Woche in Köln fehlte. Dort sollte er eigentlich gemeinsam mit Schwester Gina und Mutter Corinna den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen für seinen Vater entgegennehmen, musste aber kurzfristig absagen.
„Ich wollte nicht angeschlagen und krank dort sitzen, aber es geht mir schon deutlich besser“, berichtete er nun und betonte: „Ich bin sehr, sehr stolz auf meinen Vater.“
Schumacher junior weiß um die besondere Aufmerksamkeit und sieht „einen langen Weg“ vor sich, er sei ja erst „im zweiten Jahr“, betonte er unlängst. Und doch ist sein Fortschritt deutlich sichtbar: Mit zwölf Punkten ist er 15. in der Fahrerwertung, der Trend geht in die richtige Richtung.
„Ich freue mich für Mick“, sagt der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel: „Er hatte einen unglücklichen Start.“ Doch die Kritik an Schumacher sei „insgesamt nicht gerechtfertigt“ gewesen, nun „hat er die Resultate, die er sich verdient hat“.
Womöglich hat Schumachers Aufschwung auch mit dem öffentlichen Appell seines Haas-Teamchefs Günter Steiner von vor einigen Wochen zu tun. Ganz sicher hilft aber, dass Haas den zunächst bockigen Boliden VF-22 immer besser unter Kontrolle hat und versteht. „Mit jedem kleinen Schritt können wir weiter nach vorne kommen und eines Tages – hoffentlich ist er schon bald da – aufs Podium fahren“, sagte Steiner.
Beim Training am Freitag landete Mick auf Platz 19 und wurde nur Vorletzter. Der Spanier Carlos Sainz in Le Castellet vor Scuderia-Teamkollege Charles Leclerc in 1:32,527 Minuten die beste Zeit. Der Monegasse hatte als Zweiter 0,101 Sekunden Rückstand, während sich der amtierende Weltmeister Max Verstappen 0,550 Sekunden hinter Sainz mit Rang drei begnügen musste. Sebastian Vettel wurde 13. sid