Kein Mitgefühl beim Uns-Uwe-Abschied

von Redaktion

Volksparkstadion in Schwarz – und dazu eine Niederlage von Seelers HSV

Hamburg – Im emotionalen Spiel eins nach dem Tod von Uwe Seeler hat der Hamburger SV den erhofften Sieg für seine Club-Legende verpasst. Der HSV verlor das umkämpfte Zweitliga-Heimspiel gegen Hansa Rostock mit 0:1 (0:0). Kevin Schumacher traf in der Nachspielzeit (90.+4). „Wir wollen natürlich gewinnen, wir wussten, es ist das erste Spiel ohne ihn. Das Ergebnis ist sicher zum Vergessen, das Spiel nicht. Wir hatten genügend Chancen“, sagte HSV-Kapitän Sebastian Schonlau. „Mitgefühl gibt es im Leistungssport nicht. Sie hatten ja ihre Chancen“, meinte Rostocks Trainer Jens Härtel nach dem ersten Sieg von Hansa beim HSV seit knapp 20 Jahren.

Die Partie stand ganz im Zeichen der Trauer um den am Donnerstag verstorbenen Seeler. Der mit 54 500 Zuschauern ausverkaufte Volkspark trug schwarz. Der HSV trat mit einem Sondertrikot an. Der linke Ärmel war mit der Rückennummer „9“ der Vereins-Legende versehen, auf der Brust stand „UNS UWE“.

Vor dem Anpfiff wurden im Mittelkreis Kränze niedergelegt. Die beiden Teams versammelten sich hinter einem schwarzen Plakat mit der Aufschrift: „Uns Uwe – Sportler. HSVer. Mensch.“ Die Fans rollten auf der Tribüne zudem ein Transparent aus: „Loyal und bescheiden – der Größte aller Zeiten.“ Darüber gab es eine riesige „Uns-Uwe“-Choreografie. „Das war eine hochemotionale Situation“, sagte Sportvorstand Jonas Boldt.

In einer hektischen Partie hatte der HSV zwar mehr vom Spiel, schaffte es aber nicht, Hansa entscheidend in Gefahr zu bringen. Rostock setzte vor allem in einer starken zweiten Hälfte immer wieder Nadelstiche, belohnte sich zunächst aber nicht – bis Schumacher traf. Damit gelang den Gästen nach dem 0:1 zum Auftakt gegen Heidenheim der erste Sieg. Für Hamburg, zum Start 2:0-Sieger in Braunschweig, war es ein erster Rückschlag.

Die Tabellenspitze übernahm Jahn Regensburg. Die Oberpälzer feierten einen 3:0-Sieg bei Arminia Bielefeld, für den Bundesliga-Absteiger war es die zweite Niederlage im zweiten Saisonspiel, zudem sind die Ostwestfalen ligaübergreifend seit dem 19. Februar in Heimspielen sieglos. Regensburg ist hingegen in dieser Saison noch ohne Punktverlust und Gegentor. Benedikt Gimer brachte die Gäste, die in der Vorsaison sogar mit vier Siegen gestartet waren, per Kopfball (45.+3 Minuten) in Führung. Kurz nach dem Seitenwechsel erhöhte Maximilian Thalhammer (56.) vor 18 141 Zuschauern auf 2:0. In der Nachspielzeit (90.+1) traf Minos Gouras noch zum 3:0.

Bei zwei Niederlagen aus zwei Spielen steht der Karlsruher SC, der gegen Magdeburg nach 34 Minuten 0:3 zurück lag. Der KSC kam durch Wanitzek (63.) und Kaufmann (65.) zurück, aber zu keinem Punkt mehr.  sid

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