11 000 Polizisten und viele offene Fragen

von Redaktion

Kernthemen Finanzen und Sicherheit: Frankreich schwitzt vor Olympia 2024

Paris/Hamburg – Emmanuel Macron und Thomas Bach reichten sich die Hand, umarmten sich freundschaftlich und gingen dann mit einem optimistischen Lächeln auf den Lippen vor dem Elysee-Palast auseinander.

Zuversicht, Vorfreude und Entschlossenheit galt es für Frankreichs Staatspräsidenten und den Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) nach dem „Baustellen-Treffen“ fast exakt zwei Jahre vor dem Beginn der Sommerspiele in Paris 2024 zu verkörpern. Es soll der Beginn einer „neuen Ära“ werden, wie Bach hochtrabend ankündigte.

Doch zuletzt nahmen die Sorgen auf dem Weg zu den „Open Games“ deutlich zu. Insbesondere die Fragezeichen hinter den Finanzen und der Sicherheit des Weltevents, das am 26. Juli 2024 mit einer gigantischen Eröffnungsfeier beginnen soll, sind groß.

Auch das deutsche Nachbarland spürt die Folgen der schwer angespannten geopolitischen Lage empfindlich und ächzt angesichts einer Inflationsrate von 5,8 Prozent im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Herausforderung, das olympische Budget von rund acht Milliarden Euro einzuhalten, wächst dadurch spürbar. Alles sei „sehr eng in Bezug auf den Haushalt“, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle der Nachrichtenagentur AFP.

Macron, der am Montag auch den Austausch mit Innenminister Gerald Darmanin und Sportministerin Amelie Oudea-Castera sowie dem Leiter des Pariser Organisationskomitees, Tony Estanguet, suchte, strahlte dagegen Zuversicht aus. Es gebe „Lösungen“, und er befürchte keine „Kostenexplosionen“, sagte der 44-Jährige, für den die Spiele ein prägendes Element seiner zweiten Amtszeit werden.

Macron bekräftigte, dass es für die französischen Bürger „keine Olympia-Steuer“ geben werde. „Die Spiele müssen die Spiele finanzieren“, betonte er.

Spätestens mit den großen Problemen und den chaotischen Szenen rund um das Champions-League-Finale im Fußball Ende Mai rückte auch das Thema Sicherheit auf die Agenda. Viele Wettkämpfe sollen im Zentrum der Metropole ausgetragen werden, unter anderem rund um den Eiffelturm und den Place de la Concorde. Bei den Spielen sollen Anti-Drohnen und 11 000 Polizisten täglich für Sicherheit sorgen. Der Himmel müsse ebenso sicher sein wie die Erde, sagte der französische Innenminister Gérald Darmanin am Dienstag dem Radiosender RTL.

Eine besonders minutiöse Planung verlangt die Eröffnungsfeier – denn die soll nicht im Stadion abgehalten werden, sondern mit 200 Booten auf der Seine vor Hunderttausenden Zuschauern am Ufer.  sid

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