„Das größte Spiel unseres Lebens“

von Redaktion

Oberachern fiebert dem Pokal-Duell mit Gladbach entgegen

Oberachern – Mark Lerandy erwartet ein kollektives Gänsehautgefühl. „Wenn die Jungs ins Stadion einlaufen, wird’s kribbeln“, sagt der Sportliche Leiter des SV Oberachern. „Schon wenn sie in der Kabine sitzen und draußen die Zuschauer hören, wird ihr Herz pochen.“

Das DFB-Pokal-Erstrunden-Duell mit Borussia Mönchengladbach am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) ist der Höhepunkt in der fast 100-jährigen Historie des südbadischen Vereins und das einzige zwischen einem Oberligisten und einem Bundesligisten an diesem Wochenende. „Es ist das größte Spiel unseres Lebens“, sagt Innenverteidiger und Kapitän Nicola Leberer.

Oberachern ist zum ersten Mal im DFB-Pokal dabei – und im Vergleich eines Fünft- mit einem Erstligisten natürlich krasser Außenseiter. „Wir bauen kein Abwehrbollwerk auf. Wir wollen unsere DNA an den Tag legen“, kündigt Lerandy an. „Wir lieben das Risiko, spielen mit offenem Visier.“

Abseits des Rasens nennt Lerandy den 1. FC Heidenheim, der sich in den vergangenen 15 Jahren vom Ober- zum etablierten Zweitligisten gemausert hat, als Vorbild. Sportlich hat die Oberacherner die offensive Ausrichtung von Jürgen Klopp inspiriert. „Das, was Kloppo spielen lässt, gefällt uns“, sagt Lerandy über den Starcoach des FC Liverpool. „Diese Intensität, mit der sie spielen, ist wahnsinnig“, ergänzt Kapitän Leberer. „Wir wissen, dass unsere Chance vielleicht bei fünf Prozent liegt. Aber hinten reinstellen ist nichts für uns.“

Weit über 10 000 Zuschauer erwartet der SVO am Sonntag. Weil die auf dem Sportplatz am Waldsee natürlich keinen Platz hätten, zieht der Club aus dem gut 25 000 Einwohner zählenden Achern nach Freiburg ins Dreisamstadion um.

Lerandy, der früher für den Drittligisten 1. FC Saarbrücken und mit diesem im Pokal 2012 gegen Schalke spielte, kennt solche Kulissen. Die Schützlinge von Oberacherns Trainer Fabian Himmel nicht. In den Trainingseinheiten vor dem Pokal-Knaller, so berichtete Spielführer Leberer, haben sich alle SVO-Kicker ganz besonders reingehängt, „um sich für die Startelf zu empfehlen“. Klar, das größte Spiel des Lebens will keiner verpassen. dpa

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