London – Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat nach dem verlorenen EM-Finale deutliche Kritik wegen eines nicht gegebenen Elfmeters geübt. Sie selbst hatte am Spielfeldrand in der 26. Minute zunächst auch nicht mitbekommen, dass der Ball in einer unübersichtlichen Situation kurz vor der Torlinie an den über Schulterhöhe gehaltenen Arm der englischen Kapitänin Leah Williamson gesprungen war. „Auf so einem Niveau darf das nicht passieren“, monierte Voss-Tecklenburg und forderte die Uefa auf, den Vorfall im Nachgang zu untersuchen. „Warum passiert so etwas? Warum schaut die Schiedsrichterin sich das nicht an? Das ist der Auftrag.“ Sie hätte gerne gesehen, „wenn wir in diesem Spiel vielleicht durch einen Elfmeter in Führung gehen“.
Joti Chatzialexiou, der Sportliche Leiter Nationalmannschaften, ging noch weiter: „Die Szene erschüttert einen! Das macht es noch bitterer – wenn es einem so weggenommen wird, tut das weh“. Aus seiner Sicht gebe es bei den Schiedsrichterinnen generell „Optimierungsbedarf“, das gelte vor allem für das Zusammenspiel mit den Videoassistenten, die aus dem Männerfußball kamen. „Das war jetzt das dritte oder vierte Mal in dem Turnier, unabhängig von deutscher Beteiligung, dass nicht so eingegriffen wurde, wie wir es kennen.“
Schiedsrichterin Kateryna Monzul aus der Ukraine gehörte zu den schwächsten Protagonisten des Finals. Die 41-Jährige lag häufig in der Zweikampfbewertung falsch, zückte zu viele Gelbe Karte und konnte ihre Unsicherheit nie verbergen. fh