Ein Rennpferd par exellence

von Redaktion

Besitzer von Finck triumphiert mit Sammarco auch beim Großen Dallmayr-Preis

München – Das hat sich Helmut von Finck nicht nehmen lassen: Obwohl es für Besitzer ungewöhnlich ist, dass sie ihre Galopper von der Rennbahn führen, brachte der 63-Jährige selbst Sammarco nach dem beeindruckenden Sieg im Großen Dallmayr-Preis auf der Riemer Rennbahn zurück zum Waagegebäude. Der Triumphzug durch die Menge bildete am Sonntag den Abschluss eines aus verschiedener Sicht bemerkenswerten Rennens vor knapp 13 000 Zuschauern.

Zunächst wegen Sammarco: Nur vier Wochen nach seinem Sieg im deutschen Derby fuhr der drei Jahre alte Hengst bereits den zweiten Sieg auf höchster internationaler Ebene ein, noch dazu auf der 400 Meter kürzeren Distanz.

Bemerkenswert ferner das Verhalten des Besitzers, nicht nur unmittelbar nach dem Rennen: Von Finck sei nicht glücklich gewesen über den erneuten Start in so kurzer Zeit, hieß es vor dem Rennen. Der Besitzer und Züchter ist bekannt dafür, seine Cracks behutsam aufzubauen, hatte sich aber offenbar von Trainer Peter Schiergen umstimmen lassen. Nach dem starken Auftritt von Sammarco gehörte natürlich der Trainer zu den Männern des Tages – erwiesen sich seine Prognosen doch als absolut richtig.

„Sammarco ist aktuell gut drauf und wenn wir laufen, dann hoffen wir natürlich immer auf gute Chancen“, hatte Schiergen im Vorfeld erklärt. Außerdem „war ich überzeugt davon, dass er 2000 Meter kann“. Wieder richtig gelegen.

Darüber hinaus hatte Schiergen Jockey Rene Piechulek die erfolgreiche Taktik vorgegeben. Bis zum entscheidenden Angriff lag er lange mit Sammarco hinter der Spitze. Deshalb „hat es halt ein bisschen gedauert, bis er seine Klasse ausgespielt hat“, so der Trainer. Und schließlich hatte auch Piechulek seinen Anteil an einem bemerkenswerten Rennen. Denn keine 300 Meter vor dem Ziel wechselte der Jockey in die äußere Spur, um an der bis dahin führenden und späteren Zweiten Amazing Grace vorbeiziehen zu können.

Trotz des aufwendigen Manövers setzte sich Sammarco in Riem am Ende mit einer dreiviertel Länge Vorsprung sicher durch. „Das war unglaublich nach seinem Auftritt im Derby“, sagte der Jockey und nannte den Hengst ein „Rennpferd par excellence“.

CHRISTIAN WANNINGER

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