München – Den Plan hatte Gernot Weigl, der Organisator des München Marathon, schon für 2020: Der Lauf über die 42,195 Kilometer, immer am Sonntag nach der Wiesn platziert, sollte internationaler werden. Und schneller. Vor zwei Jahren kam Corona dazwischen, auch 2021 war die Lage lange unklar. Doch nun wird es ernst: Weigl hat die ersten Topläufer und -läuferinnen verpflichtet. Die alten Streckenrekorde von 2:09:46 Stunden (Michael Kite aus Kenia, 2000) und Susanne Hahn (2:32:11, gelaufen 2012, als es in München auch um die Deutschen Meisterschaften ging), dürften fallen. Vor allem bei den Frauen stehen die Chancen gut: Agnes Keino (Kenia) lief heuer beim Kopenhagen Marathon) 2:25:08, für Aberu Mekuria (Äthiopien) stehen 2:24:30 als Bestzeit. In diesem Jahr gewann sie den Marathon in Riga.
Bei den Männern kann Gernot Weigl die ersten vier herausragenden Verpflichtungen melden. Vincent Kiprotich (Kenia) gibt sein Marathon-Debüt, das aufgrund seiner 10 000-Meter-Vorleistung (28:44 Minuten) vielversprechend sein könnte. Gestandene Marathoner sind der Äthiopier Mengistu Zelalem Gezahagn (2:08:48) und Edwin Kimaiyo (Kenia, 2:09:12). Gespannt ist Weigl auf Josphat Kipkoech Bett. Der Kenianer, ehemals Juniorenweltmeister über 5000 und 10 000 Meter, wurde Dritter beim Eldoret Marathon, die Zeit von 2:13:58 Stunden klingt nicht berauschend. Allerdings: Eldoret, das kenianische Läufer-Eldorado, das auch Europäer regelmäßig für Trainingsaufenthalte ansteuern, liegt auf 2100 Meter. Weigl: „Man geht davon aus, dass bei uns in München mit 520 Metern Seehöhe ein Zeitbonus von fünf bis sechs Minuten drin sein müsste.“ Dann wäre es eine Weltklassezeit. GÜNTER KLEIN