Acht Zentimeter

von Redaktion

Pudenz verpasst knapp Diskus-Gold

München – Diskuswerferinnen haben es nicht leicht. Ihre Disziplin wirkt statisch, und um sie herum tobte im Münchner Olympiastadion am Dienstagabend das Leben: Da war der Weitsprung der Männer, der 5000-Meter-Lauf mit dem siegreichen norwegischen Superstar Jakob Ingebrigtsen (der Deutsche Sam Parsons wurde 6.), und dann zog der 1500-Meter-Lauf des Zehnkampfs alle Aufmerksamkeit auf sich. Kaum einmal hatte eine Werferin die Bühne für sich. Erst ab Durchgang fünf war das Publikum voll dabei. Und mittendrin in einem Thriller: Kristin Pudenz verpasste den Titel nur um acht Zentimeter, da nutzte ihr auch die konstantere Serie nicht. Der Titel ging an Sandra Perkovic aus Kroatien – aber die war auch die Favoritin gewesen.

Für die Deutschen ging es um Wiedergutmachung nach der WM, die vor drei Wochen missglückt war: Pudenz war unter 60 Metern geblieben, in München lieferte sie mit 67,87 im fünften Durchgang eine persönliche Bestleistung ab. Claudine Vita untermauerte ebenso, dass ihr Formaufbau für die EM richtig war: Mit 65,20 tütete sie Bronze ein.

Sandra Perkovic, in Eugene Zweite geworden, warf im fünften Versuch 67,95 – sie zeigte die besten Nerven, als genau das in einem komplizierten Wettkampf gefragt war. Pudenz konnte nicht mehr kontern.  gül

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