Landung in Sevilla –Nianzou vor Abflug

von Redaktion

VON PHILIPP KESSLER

München – Jetzt kann es ganz schnell gehen. Bayerns Abwehr-Juwel Tanguy Nianzou (20/Vertrag bis 2024) steht vor einem Wechsel zum FC Sevilla. Spieler und Verein sollen sich bereits weitgehend einig sein. Die Gespräche zwischen den Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters und dem spanischen Traditionsklub sind fortgeschritten. Als Ablöse sind rund 20 Millionen Euro im Gespräch.

Nach Informationen unserer Zeitung will der FC Bayern im Idealfall eine Rückkaufoption und eine finanzielle Beteiligung an einem möglichen Weiterverkauf des Franzosen vertraglich sichern. Es wäre ein sehr guter Deal für die Münchner, die Nianzou im Sommer 2020 ablösefrei von Scheich-Klub Paris Saint-Germain verpflichtet hatten.

Fakt ist: Seit seinem Wechsel an die Isar kam Nianzou nicht wirklich über den Status als Mega-Talent hinaus. 28 Spiele absolvierte er seitdem für den FC Bayern, nur neun davon von Anfang an. Das hatte auch verletzungsbedingte Gründe. Unter anderem setzte ihn ein Muskelbündelriss im rechten Oberschenkel während seiner Anfangszeit in München lange außer Gefecht.

Gegen Ende der vergangenen Saison setzte Trainer Julian Nagelsmann (35) Nianzou mehrmals von Beginn an ein. Der Coach lobte ihn mehrfach, übte aber auch ab und an Kritik an seinen Auftritten – vor allem, weil der junge Franzose manchmal noch zu aggressiv in den Zweikämpfen agierte. „Er muss lernen, in welchen Momenten das passend ist“, sagte Nagelsmann im April.

Um zum abgebrühten Innenverteidiger zu reifen, braucht Nianzou aber vor allem dringend Spielpraxis. Klar, in der Mammut-Saison inklusive Winter-WM wird jeder Spieler auf Minuten kommen. Nach der Verpflichtung von Matthijs de Ligt (23) sind Nianzous Chancen auf Einsatzzeit allerdings weiter geschrumpft. Zudem blüht Dayot Upamecano (23) auf, auch Lucas Hernández (26) spielt stark. Und Benjamin Pavard (26), der in den ersten drei Pflichtspielen rechts hinten gesetzt war, will auf Dauer ohnehin lieber im Abwehr-Zentrum spielen. Auch Josip Stanisic (22) kann Innenverteidiger spielen.

Wohin also mit Nianzou? Erst mal wohl nach Spanien. Laut der französischen Sportzeitung L’Équipe reiste er am Dienstagabend nach Sevilla reiste, um den Wechsel zu finalisieren. Vor Nianzou hat sich nach knapp einem Monat langengen Verhandlungen bereits der ehemalige Real-Spieler Isco dem FC Sevilla angeschlossen. Der Vertrag des 30-Jährigen war im Sommer bei den Königlichen ausgelaufen, der kreative Mittelfeldspieler war seit dem 1. Juli also ohne Arbeitgeber. Trotz zahlreicher Angebote wollte das einstige Mega-Talent definitiv in Spanien bleiben. Bei den Andalusiern unterschrieb der 30-Jährige einen Zweijahresvertrag bis 2024

20 Millionen Euro Ablöse im Gespräch

Nianzou will mehr Spielpraxis

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