Große Lücke hinter Zverev

von Redaktion

US OPEN Nach dem Ausfall des Olympiasiegers ist nun Otte größter deutscher Hoffnungsträger

New York/Hamburg – Oscar Otte hat die Punktlandung geschafft. „Reha erfolgreich abgeschlossen, bereit für New York“, schrieb der Davis-Cup-Spieler nach seiner Ankunft im „Big Apple“ und präsentierte in den Sozialen Medien ein Foto der Skyline von Manhattan.

Der 29 Jahre alte Kölner ist nach der verletzungsbedingten Absage von Topspieler Alexander Zverev plötzlich einer der größten Hoffnungsträger der deutschen Tennisfans für die US Open. Doch auch hinter seiner Form steht fünf Wochen nach einer OP am Innenmeniskus und ohne Matchpraxis ein Fragezeichen.

Der Ausfall von Olympiasieger Zverev reißt eine Lücke ins Aufgebot für das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres, was angesichts seiner Klasse und von Weltranglistenplatz zwei wenig erstaunt. Wie groß sie ist, könnte ab dem 29. August zu Tage treten, womöglich empfindlich. Es sei denn, es kommt erneut zu einem überraschenden Höhenflug nach Vorbild von Tatjana Maria oder Jule Niemeier in Wimbledon.

Otte ist als aktuell 41. neben Zverev der einzige weitere deutsche Profi in der Top 50 der Weltrangliste – das gilt für Männer und Frauen. Denn selbst die dreimalige Grand-Slam-Siegerin Angelique Kerber zählt im Ranking nicht mehr zur absoluten Elite. Die Dürre an der Spitze, die sich seit Jahren angekündigt hat, ist Realität. Zuletzt gab es 2009 keine deutsche Tennisspielerin mehr im Kreis der besten 50.

Die Hoffnungen, dass sich das wieder ändern könnte, ruhen ein Stück weit auf Kerber selbst, die aber ohne Matchpraxis ins Turnier geht, das sie 2016 gewinnen konnte. Und auf Niemeier, die mit 23 Jahren laut Bundestrainerin Barbara Rittner noch voll in der Entwicklung steckt, aber alles hat, „was es braucht, um wirklich ganz nach vorne zu kommen“. Die Dortmunderin, aktuell 108. der Welt, rutschte gerade eben noch direkt ins Hauptfeld, in dem auch Dauerbrennerin Andrea Petkovic und Laura Siegemund stehen.

Bei den Männern schafften dies Daniel Altmaier und Peter Gojowczyk, der vergangenes Jahr mit dem Erreichen der Runde der letzten 16 wie auch Otte für Aufsehen sorgte. Die langjährige deutsche Nummer zwei Jan-Lennard Struff muss ebenso wie 2019-Achtelfinalist Dominik Koepfer in die Qualifikation und hofft darauf, am Rekordpreisgeld von 60 Millionen US-Dollar möglichst satt zu partizipieren.  sid

Oscar Otte dabei

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