Drei Jahre ist es her, seit Herbert Hainer die Nachfolge von Uli Hoeneß als Präsident des FC Bayern antrat. Wenn alles normal läuft, dann wird die Ära des 68-Jährigen an der Säbener Straße noch geraume Zeit weiter gehen. Der Verwaltungsbeirat des Clubs nominierte Hainer ebenso wie die beiden Vize-Präsidenten Dieter Mayer und Walter Mennekes für die Neuwahlen bei der Jahreshauptversammlung am 15. Oktober im Audi Dome.
Für Hainer ist der Wieder-Antritt ein logischer Schritt. „Mein Herz schlägt schon seit Teenager-Zeiten rot“, sagte er, „es ist eine Ehre für mich, Präsident des FC Bayern zu sein.“ Seine drei Premierenjahre empfand Hainer als „herausfordernd“. Und das lag nicht nur an der Pandemie, durch die man den Club bislang mit großem Erfolg manövrierte. Die Zwischenfälle und Proteste bei der Jahreshauptversammlung im vergangenen Jahr haben dem Bayern-Chef schwer zu schaffen gemacht. Schon am nächsten Morgen habe er eine Besprechung einberufen. „Es war mir eine Herzensangelegenheit, dass wir uns selbstkritisch und ehrlich hinterfragen und dann alles dafür tun, um zu zeigen, dass das nicht der FC Bayern gewesen ist, wie wir ihn uns vorstellen“, betonte er. Man habe seither im Verein viele Dialog-Formate entwickelt, beziehungsweise ausgebaut. Nicht zuletzt ein runder Tisch wurde eingeführt, an dem auch Reizthemen wie das umstrittene Katar-Sponsoring kontrovers diskutiert wurden. Hainer selbst war auch in den vergangenen Wochen bei Fanclub-Treffen in ganz Bayern unterwegs um „nachzuhorchen, was unsere Fans bewegt.“ Ganz im Sinne der großen „Bayern-Familie“, die auch Hainer gerne bemüht.
„Wir bekommen seit Monaten viel positives Feedback: Viele Leute sagen uns, dass wir die richtigen Schlüsse gezogen haben“, erklärte Hainer. Fast naheliegend, dass der größte Wunsch des Herzogenaurachers für die kommende Amtszeit auch in erster Linie der Fangemeinde gewidmet ist: Hainer würde gerne nachholen, was ihm und dem FC Bayern 2020 in Lissabon versagt geblieben war: Den Champions-League-Sieg mit dem Anhang im Stadion zu feiern. „Wir müssen das nachholen“, kündigte er an, „Ich denke, unsere aktuelle Mannschaft kann alles schaffen.“