Rapperswil/München – Testspiel-Niederlagen? Sind ärgerlich, aber schnell vergessen, wenn der richtige Start in die Saison gelingt. Der EHC München, in der Vorbereitung in drei Partien kein einziges Mal in Führung gewesen, legte zum Auftakt der Champions Hockey League (CHL) beim Vierten der Schweizer Liga, den Rapperswil-Jona Lakers in bewährter Manier den Schalter um. Don Jacksons Team agierte im Ernstfallmodus – und gewann 4:1 (1:1, 2:0, 1:0).
Rapperswil gab sein CHL-Debüt, ist aber ein zu beachtender Gegner. „Ich habe mit Düsseldorf gegen die mal gespielt“, erinnerte sich Münchens Abwehr-Neuzugang Ryan McKiernan, „die sind wie alle Schweizer Mannschaften läuferisch gut.“ Der schwedische Coach Stefan Hedlund gilt als das nächste heiße Ding auf dem Trainermarkt, unter den Spielern ist Roman Cervenka der bekannteste. Der Tscheche, 36 inzwischen, taucht jedes Jahr im Mai bei der WM auf, 2022 wurde er Topscorer des gesamten Turniers. Es war klar: Der EHC würde auf der Hut sein müssen.
Im zweiten Drittel gab es eine Phase, in der den Münchnern die Kräfte zu schwinden schienen, doch vor dem gegnerischen Tor zeigten sie die Abgebrühtheit, die ihnen bei den Spielen im August gefehlt hatte. Ben Street tat sich hervor: Dem Kanadier gelang nach 90 Sekunden das 1:0 und kurz vor Ende des zweiten Drittels (38.) das 3:1 – bei einem Konter seinen unter Druck stehenden Mannschaft setzte er den Puck kunstvoll mit der Rückhand ins Toreck. Das 2:1 hatte Yasin Ehliz erzielt. Chancen braucht der EHC, wenn es läuft, nicht viele. Rapperswil schwächte sich durch eine Spieldauerdisziplinarstrafe (39.): Die erhielt Jeremy Wick für einen Check gegen den Kopf von Münchens Chris DeSousa. Aus dem daraus entstehenden Powerplay machte der EHC nichts, es dauerte bis zur 54. Minute, in der Austin Ortega das 4:1 nachlegte. Die Saison hat begonnen. GÜNTER KLEIN