Der Höhepunkt, der zugleich ein Schlusspunkt war

von Redaktion

Aus deutscher Sicht ist dies der berühmteste, bleibendste,emotionalste Moment von Olympia ’72: Wie Ulrike Meyfarth, Gymnasiastin aus Köln, 16 Jahre und drei Monate alt, Gold im Hochsprung gewinnt, ihre Bestleistung um acht Zentimeter steigert und mit 1,92 Meter noch den Weltrekord einstellt. Das ganze Stadion jubelt mit. Ihr Wettbewerb beschließt das goldene Wochenende der deutschen Leichtathletik. Am Tag zuvor, dem 3. September, waren binnen einer Stunde Hildegard Falck (800 Meter), Bernd Kannenberg (50 Kilometer Gehen) und Klaus Wolfermann (Speerwurf) Olympiasieger geworden. Die Meyfarth-Sensation ist – was da noch niemand ahnt, der Schlusspunkt des heiteren Parts der Spiele. Am nächsten Morgen überfallen palästinensische Terroristen die israelischen Sportler im Olympischen Dorf.

Ulrike Meyfarth haderte lange mit ihrem Sieg von München, sie nennt ihn bis heute „eine Eintagsfliege“. Als Berühmtheit wurde sie in den Schulalltag zurückgeschleudert, in ihrem Sport stagnierte sie. Ihr zweiter Olympiasieg 1984 war die größere Leistung. gük/foto: dpa

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