Dass dieser Abend als ein besonderer in Erinnerung bleiben würde, war schon vor dem ersten Anwurf klar. Die Momente, in denen das Trikot von Basketball-Legende Dirk Nowitzki unters Dach der abgedunkelten Kölner Arena entschwebte – Gänsehautpotenzial. Natürlich war das der perfekte Boden für die Dinge, die sich bei diesem Auftakt der Basketball-EM abspielten. Für einen Abend, den die deutsche Nationalmannschaft dann zu einem rundum magischen machte.
Es war im Vorfeld ja viel spekuliert worden. Ob es zumindest zu einem respektablen Auftritt gegen das ungleich erfahrenere Frankreich reichen würde, um in diesem Turnier Fuß zu fassen. Und nun? Glückte ein Einstand, der etwas in Bewegung setzen könnte. Dennis Schröder & Co. haben gegen den Olympia-Zweiten eine Welle losgetreten, die zumindest die gut 18 000 in der Halle schon erfasste. Das Tollhaus am Rhein erinnerte schon stark an große Momente der Vergangenheit. Unvergessen die rauschende Handball-WM-Party 2007.
Klar, die EM ist noch lang, alleine bis zum Minimalziel Finalrunde in Berlin haben die Spieler von Bundestrainer Gordon Herbert noch vier weitere knifflige Aufgaben vor sich. Von den zu erwartenden Schwergewichten in der K.o.-Phase ganz zu schweigen. Doch dieser erste Auftritt hat es mehr als nur vorstellbar gemacht, dass die Welle auch das deutsche Team selbst erfassen und durch das Turnier tragen könnte. Vielleicht sogar bis ran an den Dunstkreis der Medaillen. Denn klar ist auch: Wer eine Mannschaft von der Kategorie Frankreichs derart abfertigt, dem muss auch vor noch Größeren wie Svetislav Pesics Serben nicht bange sein.
Wobei die Frage, ob Dennis Schröder, Johannes Voigtmann, Daniel Theis und Kollegen vielleicht tatsächlich das Zeug für den Medaillenkampf haben, gar nicht die entscheidende ist. Die in der jüngeren Vergangenheit oft so schwer enttäuschende Nationalmannschaft hat die große Chance, nicht nur den deutschen Basketball wieder auf die Landkarte der internationalen Korbjäger zu bringen. Das DBB-Team könnte auch dem Basketballsport in Deutschland wieder zu dringend benötigtem Schwung verhelfen. Der magische Abend in der Kölner Arena war dafür schon einmal ein ziemlich vielversprechender Anfang.
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