Dortmund – Plötzlich ist der Herausforderer vorne: Durch ein Tor von Marco Reus bezwang der lange stark aufspielende BVB am Freitagabend die TSG Hoffenheim verdient 1:0 (1:0).
Reus (16.) tat in der Bundesliga für Dortmund zum 45. Mal das, was er ohnehin am besten kann: ein 1:0 erzielen. Er stellte damit den Vereinsrekord von Manni Burgsmüller ein. Der BVB wollte von der ersten Minute an Wiedergutmachung für den Blitz-Kollaps beim vergangenen Heimspiel gegen Werder Bremen (2:3). Verzichten musste Trainer Edin Terzic bei diesem Versuch auf den erkrankten Raphael Guerreiro und Karim Adeyemi (Zehenverletzung), für sie begannen Thomas Meunier und Jamie Bynoe-Gittens. Der frühere Hoffenheimer Niklas Süle saß wegen Fitnessmängeln zunächst auf der Bank, Mahmoud Dahoud muss sich an der Schulter operieren lassen und wird lange ausfallen.
Vor 79.300 Zuschauerinnen und Zuschauern bemühte sich der BVB zunächst vergeblich um Zuspiele auf seine Sturmspitze Anthony Modeste. Hoffenheim stand anfangs anfangs stabil. Julian Brandt foppte die Abwehrkette dann mit seinem wunderbaren Direkt-Pass auf den heranstürmenden Reus. Der traf ins lange Eck.
Dann wurde auch Modeste der Ball einmal in gewünschter Höhe serviert, der Franzose köpfte knapp drüber (19.). Später war er selbst per Flanke Wegbereiter einer Großchance für Bynoe-Gittens, der kurz vor der Pause mit der nächsten Schulterverletzung ausgewechselt wurde.
Der BVB drängte, stürmte, er hatte seine besten Saisonminuten. Reus (43.) und Jude Bellingham (45.) hätten erhöhen können. Von den Gästen hätte kommen müssen.
Auch Trainer Andre Breitenreiter hatte genug gesehen – mit einem Dreifachwechsel strafte er Robert Skov, Christoph Baumgartner und Dennis Geiger ab. Und tatsächlich: Georginio Rutter bekam auf Damars Vorlage die erste nennenswerte Torchance (52.). Die TSG war plötzlich da, aggressiv, risikofreudig, offensiv. Der BVB hatte aber nicht mehr die krasse Überlegenheit der ersten Hälfte und siegte trotzdem.