Bratislava/München – Don Jackson, der Cheftrainer des EHC München, hat diese Momente, in denen er lächelnd Blickkontakt mit seinen Assistenten Steve Walker und Pierre Allard aufnimmt. Dann ist etwas geglückt, was man sich erarbeitet hat. Etwa: Verteidiger schießt, Stürmer fälscht die Scheibe ab, sodass der gegnerische Torhüter sie nicht mehr abwehren kann. Das Muster funktionierte auch am Samstag im zweiten Champions-League-Spiel der Saison: Chris DeSousa und Yasin Ehliz sorgten so für die Treffer zum 2:1 und 3:1 bei Slovan Bratislava. Endstand: 4:1 für den EHC München – zweiter Sieg nach dem 4:1 bei den Rapperswil-Jona Lakers in der Schweiz.
Jackson gefiel in der Partie mit dem slowakischen Meister, der sich nach einer massiven Pleite 2019 neu ausrichtet, „dass wir defensiv stark waren“. Seine Verteidiger sind aber auch ein Offensiv-Plus – wie Zach Redmond zeigte, der mit einer Direktabnahme das 1:0 besorgte (20. Minute). Die Abwehr des EHC steht für noch mehr Vorwärtsgang als in früheren Jahren: Die Aufräumer MacWilliam und O’Brien wurden abgegeben, Ryan McKiernan, der Neue, erhöht das Kreativitäts-Potenzial. Und ein junger Deutscher spielt sich nach vorne: Maksymilian Szuber. Die Champions League erhebt Statistiken, die man in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) noch nicht kennt – Szuber wurde bescheinigt, den „positivsten Einfluss aufs Spiel“ genommen zu haben.
Jan Pardavy, der Slovan-Coach, kritisierte sein Team massiv: „Im ersten Drittel dachte ich, dass wir im Training sind und nicht in einem Champions-League-Spiel. Und wir haben die Zweikämpfe in allen Zonen verloren.“ Trotzdem hielten die Slowaken ergebnistechnisch die Partie bis zum 1:2-Rückstand in der 44. Minute offen. „Dieses Tor hat den Unterschied ausgemacht“, sagte Don Jackson. Er lächelte. GÜNTER KLEIN