Inter in Sorge

von Redaktion

Experte Macca stellt sich auf „Torfestival“ der Bayern ein – nur Edin Dzeko macht Hoffnung

München – Nur noch einmal schlafen, dann geht für den FC Bayern die Champions League wieder los. Zum Auftakt der Königsklasse treten die Münchner morgen (21 Uhr, DAZN) bei Inter Mailand an. Die Nerazzurri sind trotz der beiden Liga-Unentschieden des Rekordmeisters gewarnt. „Hier in Italien halten wir Bayern für eine sehr starke Mannschaft des europäischen Fußballs, eine der besten Teams der Welt“, betont der Journalist Marco Macca (32) vom Online-Medium FC Inter 08, das zur renommierten Zeitung „Gazzetta dello Sport“ gehört: „Inter hat große Sorge vor diesem Spiel.“

Dass die Italiener vor dem FC Bayern zittern, liegt vor allem an der Wackel-Abwehr. Nach dem 2:3 am Samstagabend im Derby gegen den AC Mailand liegt die Mannschaft von Trainer Simone Inzaghi nur noch auf Platz sieben in der Serie A, hat in fünf Spielen schon acht Gegentore kassiert. „Die Abwehr hatte zuletzt viele Lücken. Die Mannschaft hat einige Schwierigkeiten gegen große Mannschaften. Das bedeutet, dass sie ein Mentalitätsproblem in wichtigen Spielen hat“, so Macca. „Wenn Bayern die Partie dominiert, werden sie große Chancen haben, Inter zu schlagen.“

Die Abwehr-Stars Milan Skriniar (27), Stefan de Vrij (30) und Alessandro Bastoni (23) sind laut Ansicht des Inter-Insiders nicht in Bestform. Macca: „Es besteht ein großes Risiko, dass Bayern ein Torfestival feiern kann.“ Auch Inzaghi gab nach dem Derby zu: „Sorry, dass wir drei Tore verschenkt haben. Wir kassieren zu leicht Gegentreffer.“ Immerhin: Inter hat in der Liga mit elf Toren die zweitgefährlichste Offensive nach Spitzenreiter Neapel (12 Tore).

„Inzaghi hat eine Mannschaft aufgebaut, die mit vielen Spielern angreift und die sehr stark bei zweiten Bällen ist“, sagt Macca. „Zudem hat Inter viele kopfballstarke Spieler und Profis, die gute Standards schlagen.“

Ein Trumpf im Angriff fehlt den Italienern gegen den FC Bayern allerdings: Stürmer Romelu Lukaku (29/ausgeliehen vom FC Chelsea) fällt aufgrund einer Oberschenkelverletzung aus. Um den Heilungsverlauf zu beschleunigen, befindet er sich aktuell in seiner Heimat Belgien in Behandlung. Bei Inter hofft man darauf, dass Lukaku noch vor der Länderspielpause Ende September zur Verfügung stehen kann. Der Königsklassen-Kracher gegen den FC Bayern kommt jedenfalls noch zu früh.

„Lukaku ist Inters bester Stürmer“, unterstreicht Macca. Trainer-Legende Fabio Capello (76) ging zuletzt sogar so weit und meinte, dass der Stürmer bei Kontern von niemanden in Italien zu stoppen sei. „Nur früher von Chiellini, der ihn mit einem Foul aufhalten konnte“, so der Ex-Coach vom AC Mailand im Gespräch mit „Radio Deejay“. Wer ersetzt Lukaku gegen Bayern? Vermutlich ein alter Bekannter, der einst in der Bundesliga beim VfL Wolfsburg für Furore sorgte. „Edin Dzeko ist gut in Form und wird wahrscheinlich neben Lautaro Martinez stürmen“, glaubt Macca.

P. KESSLER, H. RAIF

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