Rene Piechulek – der Jockey der Stunde

von Redaktion

Münchner sorgt mit dem in Riem trainierten Mendocino für Galopp-Sensationen

München – Der Münchener Jockey Rene Piechulek bleibt nach seinem Sieg mit dem in Riem trainierten Mendocino im Großen Preis von Baden der Mann der Stunde auf den Galopprennbahnen des Landes. In dem mit 200 000 Euro dotierten Gruppe I-Rennen in Iffezheim sorgte Piechulek für mehrere Sensationen.

Novum: Der Reiter mit dem längsten Außenseiter setzte sich durch. Mendocino hatte bis dahin noch kein Gruppe-Rennen gewonnen. Im Juni war der Vierjährige in einem Gruppe II-Rennen im französischen Chantilly nur Fünfter geworden und hatte seitdem pausiert. Das Geheimnis des Erfolgs? Zunächst am Ende des Feldes liegend habe Mendocino „richtig abgeschaltet und deshalb die entscheidenden Reserven gehabt“, analysierte sein Jockey.

Der zweite Paukenschlag: Piechulek und Mendocino verwiesen Torquator Tasso mit einer Kopflänge auf Platz zwei. Erst vergangenes Jahr hatte der Münchener Jockey mit diesem Hengst den größten Triumph seiner Karriere gefeiert und den Prix de l’Arc de Triomphe in Paris gewonnen. Piechulek gilt als der angestammte Reiter von Torquator Tasso und hätte wohl auch am Sonntag in Iffezheim in seinem Sattel gesessen, musste jedoch Mendocino reiten, weil sich der Vierjährige im Besitz des Stalls Salzburg von Hans Gerd Wernicke befindet und Piechulek dort Stalljockey ist. Diese Verpflichtung hat Vorrang.

Dass der Münchener Reiter ausgerechnet Frankie Dettori schlug, dürfte Piechuleks Ego zusätzlich geschmeichelt haben. Das Team von Torquator Tasso hatte als Ersatz für Piechulek den schillernden Starjockey verpflichtet.

Spannend: Im diesjährigen „Arc“ kommt es wahrscheinlich erneut zum Duell Piechulek/Mendocino vs. Dettori/Torquator Tasso. Unmittelbar nach dem Sieg am Sonntag gab das Team um Trainerin Sarah Steinberg den Start von Mendocino im Oktober bekannt. Außer von Piechulek sei der Iffezheimer Triumph vor allem das Verdienst von Steinberg, betonte Besitzer Wernicke: „Die Trainerin ist menschlich erste Klasse, und als Trainerin erste Klasse.“

Ebenfalls bemerkenswert: Piechulek schlug den amtierenden deutschen Derbysieger Sammarco (der Dritter wurde). Die beiden kennen sich. Erst Ende Juli hatte der Lokalmatador mit dem Pferd den Großen Dallmayr-Preis in Riem gewonnen. Aber das war eigentlich nur eine Randnotiz. CHRISTIAN WANNINGER

Artikel 1 von 11