Die Euro-Adler zahlen Lehrgeld

von Redaktion

Trotz eines couragierten Auftritts geht Eintracht Frankfurt gegen Sporting Lissabon mit 0:3 unter

Frankfurt/Main – Die Profis von Eintracht Frankfurt wurden von ihren Fans wie Sieger gefeiert, obwohl sie bei der historischen Premiere in der Champions League bitteres Lehrgeld bezahlt hatten. Trotz couragierter Vorstellung verlor der Europa-League-Gewinner am Mittwoch im ersten Königsklassenspiel der Vereinsgeschichte gegen Sporting Lissabon mit 0:3 (0:0) – wurde danach aber trotzdem mit tosendem Applaus verabschiedet.

„Ich glaube, dass wir ein wirklich gutes Spiel gemacht haben gegen eine gute Mannschaft – nur das Ergebnis zeigt es leider nicht“, sagte Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche. „Zum Schluss haben wir etwas Lehrgeld bezahlt.“ Vor 50 500 Zuschauern sorgten Marcus Edwards (65.), Francisco Trincão (67.) und Nuno Santos (82.) mit ihren Toren für Ernüchterung statt Party-Stimmung beim Bundesligisten zum Auftakt der Gruppe D.

„Heute war viel mehr möglich“, haderte Mittelfeldspieler Djibril Sow. „So das Spiel zu verlieren, ist schon bitter. Aber das ist Champions League. Ich hoffe, daraus lernen wir.“ Die Eintracht legte bei ihrem Debüt aber erst mal los, als würde sie diesen Wettbewerb schon ewig kennen. Schon nach 90 Sekunden hatte Randal Kolo Muani nach einem Fehlpass der Gäste die erste Großchance – der Neuzugang scheiterte aber an Sporting-Torwart Adán. Nach knapp einer Viertelstunde kam dann Daichi Kamada (16.) im Strafraum dan den Ball, sein schwacher Querpass fand den freien Kolo Muani aber nicht. Und so erspielte sich die überlegene Eintracht weitere gute Chancen, nutzte aber keine davon.

„Wir haben viel Lehrgeld bezahlt heute“, sagte Torwart Kevin Trapp. „Wenn du so viele Möglichkeiten hast und dabei kein einziges Tor schießt, dann wird rs schwierig.“ Sporting dagegen zeigte insgesamt keine gute, aber extrem abgezockte Leistung. Die Mannschaft von Trainer Rúben Amorim wirkte verunsichert. Mehr als drei, vier, fünf Pässe brachten die Portugiesen im Aufbau kaum zustande, ehe der nächste Fehler passierte. Eine erste gute Chance hatte Sporting erst in der 35. Minute, als Kevin Trapp stark gegen Edwards parierte.

Ansonsten blieb die Eintracht überlegen, konnte das aber nicht ausnutzen. Die Stimmung auf den Rängen trübte das nicht. Was hatten sich die Frankfurter auf diesen ersten Auftritt in der Champions League gefreut. Vor dem Anpfiff wurden die noch lebenden Spieler aus dem Finale im Landesmeister-Cup 1960 gegen Real Madrid (3:7) gefeiert. Auf dem Rasen merkte man der aktuellen Eintracht-Mannschaft die fehlende Erfahrung in Europas Eliteklasse aber noch an. Vor dem Tor fehlte es an Abgezocktheit.

Und so kam es, wie es kommen musste. Sporting blieb durch die Eintracht-Nachlässigkeiten im Spiel – und nutzte das eiskalt aus. Edwards hielt aufs Tor, wo der Ball abgefälscht und unhaltbar für Trapp einschlug. Nur wenige Sekunden später wurde die Eintracht dann zum zweiten Mal geschockt. Einen schnellen Konter der Gäste bekam der Europa-League-Sieger nicht verteidigt, sodass der starke Edwards auf Trincão querlegte, der flach vollendete. Und es wurde noch schlimmer. Der eingewechselte Santos schoss flach und trocken ins Tor – und rundete einen ernüchternden Eintracht-Abend ab.  dpa

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