„In 90 Minuten ist alles möglich“

von Redaktion

VfB-Verteidiger Mavropanos sieht in München eine Chance für Stuttgart – und freut sich besonders auf das Duell mit Mané

München/Stuttgart – Konstantinos Mavropanos (24) donnert beim VfB Stuttgart als Abwehrspieler oft wie ein Stier von hinten nach vorne – und erinnert dabei an Ex-Bayern-Star Lucio. Das Interview vor dem VfB-Gastspiel am Samstag (15.30 Uhr) beim FC Bayern.

Herr Mavropanos, wie bewerten Sie den Saisonstart des VfB?

Das Spiel gegen Schalke mal ausgeklammert waren unsere Leistungen ordentlich. Leider konnten wir uns bislang nicht mit einem Sieg belohnen. Wir müssen jetzt einfach weiterarbeiten und nach vorne schauen.

In den ersten sechs Saisonspielen kassierte der VfB schon drei Platzverweise. Woran liegt’s?

Das weiß ich auch nicht so wirklich. Platzverweise gehören ein Stück weit zum Fußball dazu, können passieren. Aber natürlich schmückt uns diese Statistik nicht gerade.

Ist eine Überraschung gegen Bayern wirklich drin?

Bayern ist natürlich ein harter Gegner. Wir fahren aber nicht einfach nur so nach München. Wir kämpfen für das bestmögliche Ergebnis. In der letzten Saison konnte man schon sehen, dass wir gut gegen sie aussehen können. Wenn wir uns auf unsere Stärken konzentrieren, ist ein gutes Ergebnis drin.

Im Vorjahr hatte der VfB genug Chancen, um das Spiel gewinnen zu können …

Das Unentschieden war am Ende ein gerechtes Ergebnis. Auch Bayern hatte viele Chancen. Das Spiel hat gezeigt, dass in 90 Minuten alles möglich ist.

Kann das Spiel als Schablone dienen, wie man gegen Bayern spielen muss?

Ein Stück weit schon. Durch den Wechsel von Robert Lewandowski zu Sadio Mané im Sturm hat sich ihr Spiel in der Offensive aber ein bisschen verändert.

Freuen Sie sich auf das Duell mit Sadio Mané?

Klar. Er ist ein fantastischer Spieler. Ich habe ihn schon in der Premier League verfolgt, als ich noch bei Arsenal gespielt habe. Aufgrund seiner Qualitäten hat er nicht lange gebraucht, um sich in der Bundesliga anzupassen.

Wer ist der beste Spieler, gegen den Sie jemals gespielt haben?

In der Bundesliga Robert Lewandowski und Erling Haaland. In der Premier League war Romelu Lukaku für mich besonders schwer zu verteidigen.

Sasa Kalajdzic hat sich kurz nach seinem Wechsel zu Wolverhampton schwer am Knie verletzt – fühlen Sie mit Ihrem Ex-Mitspieler?

Das tut uns allen natürlich sehr leid. Dass ihm das in seinem ersten Spiel passiert, ist natürlich unglaublich viel Pech. Wir wünschen ihm alle nur das Beste und einen schnellen Genesungsverlauf.

Hatten Sie schon Kontakt zu ihm?

Nein, noch nicht. Das werde ich aber noch nachholen. Wenn man sich verletzt, braucht man in den Tagen danach erst ein bisschen Zeit für sich.

Inwieweit hat sich das Spiel beim VfB ohne Kalajdzic verändert?

Er war natürlich ein wichtiger Spieler für uns, der uns viele Optionen im Sturm gegeben hat. Wir haben ohne ihn aber auch viele gute Stürmer, die ihre Tore aber eben auf eine andere Art und Weise schießen.

Sie haben als Verteidiger einen unglaublichen Offensivdrang. Viele Fans vergleichen Sie deshalb mit Ex-Bayern-Star Lucio.

Ich kenne ihn und wir ähneln uns in der Spielweise. Natürlich schaut man sich überall etwas ab, aber am Ende des Tages muss man seinen eigenen Stil finden. Bei meinen Vorstößen geht es viel um Timing – wann ich nach vorne gehe, und wann lieber nicht.

Ihr Vertrag beim VfB läuft noch bis 2025. Möchten Sie irgendwann zurück in die Premier League oder können Sie sich sogar vorstellen, in Stuttgart zu bleiben?

Darüber mache ich mir keine Gedanken. Aktuell habe ich nur diese Saison und die nächsten Spiele im Kopf.

Interview: Johannes Ohr

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