Zu Roses Glück fehlt nur noch Eberl

von Redaktion

Zusage bei Leipzig-Anruf binnen Sekunden

Leipzig – Eine Gute-Nacht-Geschichte für seine Tochter Maria wird Marco Rose auch künftig lieber weglassen. „Die ist 14“, sagte der neue Trainer von RB Leipzig bei seiner „Ruckzuck“-Vorstellung am Donnerstag lachend, „die kann ich ja nicht mehr ins Bett bringen.“ Dennoch: Auch die junge Dame sei „superhappy“ und sehr stolz, dass ihr Vater endlich wieder in seiner Geburts- und Heimatstadt trainiere.

Auch abseits seiner Familie will Marco Rose dort nicht allzu lange allein bleiben: Er wünscht sich möglichst schnell Max Eberl herbei. Nach ersten Fragen zu seinem Hammerstart bei RB mit zwei „Wiedersehens-Spielen“ gegen Dortmund und Mönchengladbach und dem Champions-League-Spiel bei Real Madrid kam selbstverständlich die Frage nach seinem früheren Gladbacher Manager. „Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Club sich um ihn bemüht. Ich würde mich sehr freuen, wenn das funktioniert“, betonte Rose. „Dann hätte ich einen Mann an meiner Seite, der mir und uns guttut.“

Weil der Vorstandsvorsitzende Oliver Mintzlaff und Eberl sich aber noch nicht über einen Dienstbeginn einig geworden sind, wird es Rose sein, der die verunsicherte Mannschaft aufrütteln muss. Schon beim Duell mit seinem Ex-Club Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr/Sky) will der 45-Jährige eine neue Stabilität in der Mannschaft sehen. „Das ist die Kernaufgabe, mit viel Energie und Power die Stimmung umzudrehen und wieder Ergebnisse zu holen“, sagte er. Stabilität bedeute allerdings nicht, sich hinten reinzustellen: „Wir wollen die schaffen, indem wir vorne mehr Druck auf den Ball bringen.“ Es folgen das Spiel bei Real und die brisante Rückkehr nach Gladbach.

Die interessanteste Erkenntnis seiner Pressekonferenz war allerdings das Eingeständnis, dass es schon am Wochenende Kontakt zu RB-Verantwortlichen gegeben hatte – also bereits vor der Champions-League-Blamage der Leipziger gegen Schachtar Donezk (1:4), die dann zum Aus seines Vorgängers Domenico Tedesco führte. „Dann hat sich die Situation verschärft“, berichtete Rose, „es ging ruckzuck.“

Der neue Mann war beim Schwesterclub in Salzburg, alte Freunde besuchen. Dann rief Mintzlaff an, keine fünf Sekunden habe es bis zur Zusage gedauert, behauptete der – Rose widersprach: „Zehn bis fünfzehn waren es schon.“ Zweifel aber gab es kaum.

Marco Rose lebt in Taucha im Leipziger Nordosten, künftig hat er über die B87 zwanzig Autominuten zum Training zurückzulegen. Nicht nur in der geografischen Nähe sieht er einen Vorteil: „Ich wohne in der Stadt, ich kenne den Verein, ich weiß, welche Qualität der Kader hat. Wir haben alles da, was man braucht.“  sid

Artikel 1 von 11