Der frühere Bremer Manager und Aufsichtsratschef Willi Lemke hat sich nach der Lobrede von Uli Hoeneß auf den umstrittenen WM-Gastgeber Katar „zumindest“ zum Teil auf die Seite seines ehemaligen Fußballkollegen gestellt. „Er hat in vielen Punkten recht. Durch die WM öffnet sich Katar für die Welt, es hat schon positive Veränderungen in der Gesellschaft gegeben, und es wird weitere geben“, sagte Lemke im Interview der „Sport Bild“. Lemke war als Sport-Sonderbotschafter der Vereinten Nationen oft in der Golf-Region. Natürlich müssten die Migranten „für relativ wenig Geld sehr hart arbeiten in sehr schwierigem Klima“ und die Unterkünfte böten von „sehr vernünftig“ bis „sehr unzumutbar“ alles, so Lemke. „Aber wir dürfen unsere Standards nicht auf die ganze Welt übertragen“, sagte der 76-Jährige.
Die dänische Nationalmannschaft will mit ganz in Schwarz gehaltenen Trikots bei der WM in Katar ein Zeichen gegen die Ausbeutung von Arbeitern und die dortigen Menschenrechtsverletzungen setzen. „Dies ist ein weiterer Weg, um zu zeigen, dass wir einige Dinge an der Ausrichtung der Weltmeisterschaft in Katar nicht gutheißen“, sagte Jakob Jensen, Geschäftsführer beim Dänischen Fußballverband DBU, dem Sender TV2. Das Shirt sei „ein Beitrag unter vielen“ kritischen Zeichen der dänischen Auswahl mit Blick auf die Lage im Wüstenstaat. Dänemark wird in Katar etwa wie die deutsche Auswahl mit der „One Love“-Kapitänsbinde auflaufen.
Die deutsche Nationalmannschaft wird bei der Qualifikation zur Heim-EM 2024 auf die Rolle als Gastteam verzichten. Das bestätigte DFB-Geschäftsführer Oliver Bierhoff. „Als Gastgeber der EM 2024 sind wir für die Endrunde bereits qualifiziert“, sagte Bierhoff der ARD-Sportschau: „Dadurch haben wir bei der Gestaltung der Länderspielphasen im nächsten Jahr die größtmögliche Flexibilität und können uns gegen mehrere spielstarke Testspielgegner optimal vorbereiten.“