Zwei Spiele, zwei Siege – die deutschen Volleyballerinnen haben einen starken WM-Start hingelegt. Die Duelle mit den Topteams, wie Titelverteidiger Serbien (Donnerstag/18 Uhr) können kommen – findet Libera Anna Pogany.
Nach dem lärmenden WM-Auftakt sind Sie nun nach Lodz umgezogen. Vermutlich gut gelaunt…
Die zwei Siege haben schon sehr gut getan. Vor allem die drei Punkte waren sehr wichtig. Am Anfang von so einem Turnier ist man ja immer etwas nervös. Aber das haben wir schon einmal und jetzt sind wir in einem Ort, in dem einige von uns die Halle schon kennen. Ich freue mich drauf.
In Arnheim wurde in einem Fußballstadion auf drei Feldern parallel gespielt. Gewöhnungsbedürftig?
Ja, schon ein bisschen. Wobei die Geräuschkulisse gar nicht das Problem war. Wenn das Spiel mal läuft, dann nimmst du gar nicht wahr, was drumherum passiert. Die Orientierung ist dort sehr viel schwieriger. Und im zweiten Spiel war es ziemlich kalt.
Orientierung ist gerade für sie als Organisatorin der Annahme sehr wichtig. Die funktionierte immerhin nicht schlecht.
Ich glaube, es war ganz ordentlich. Aber es geht am Anfang noch gar nicht darum, das Toplevel zu erreichen. Das entwickelt sich. Das gilt, denke ich, für die ganze Mannschaft. Und ich werde alles tun, um die Annahme zusammenzuhalten. Zumal jetzt auch Spiele kommen, in denen die Gegner schon im Aufschlag mehr Druck machen.
Gegen Weltmeister Serbien und Olympiasieger USA…
Das sind natürlich Gegner, gegen die wir nicht unbedingt der Favorit sind. Aber wer weiß, vielleicht können wir uns in einen Rausch spielen. Wir haben auch in der Nations League gezeigt, dass wir gegen solche Gegner gute Spiele machen können. Wir werden alles versuchen. Und wenn wir nur einen Punkt holen – das wäre super für uns.
In den letzten Jahren hat nicht mehr jede Spielerin an so einen Aufwärtstrend geglaubt und sich und den den Sport hinterfragt.
Ich habe vor kurzem mal etwas über Prämien im Fußball gelesen, da habe ich mir gedacht: Prämien, was ist das? Darauf kann man bei uns leider nicht hoffen. Aber ich spiele einfach so gerne Volleyball, ich freue mich auf jedes Training. Ich habe das nicht hinterfragt.
Und es winkt ein großes Ziel. Paris 2024 ist in Reichweite.
Ja, ich glaube, dass wir da eine sehr realistische Chance haben. Das wäre natürlich gigantisch.
Interview: Patrick Reichelt