Singapur – Knapp sieben Stunden dauert der Weiterflug nach Japan, und auf diesem konnte sich Max Verstappen mit immerhin einem Gedanken trösten. „Zum Glück“, sagte der Weltmeister müde lächelnd, „habe ich noch ein paar Geburtstage vor mir.“ Denn dieses Wochenende in Singapur sei „ein wirklich schreckliches“ gewesen. Am Freitag war er 25 Jahre alt geworden. Im zähen, „frustrierenden“ Rennen am Sonntag reichte es nur zu Rang sieben – die vorzeitige Titelparty war damit vertagt. Der Sieg ging an Verstappens mexikanischen Red-Bull-Kollegen Sergio Perez.
Schon am Samstag war Verstappen sauer gewesen und hatte sein Team öffentlich zusammengestaucht, weil ihm am Schluss des Qualifyings das Benzin ausgegangen war. Die Crew hatte sich mit der Tankfüllung verrechnet. Folge: Nur Startplatz acht. „Inakzeptabel“ und „beschissen“ sei dieser Fehler gewesen, schimpfte der Niederländer und verließ gleich anschließend die Strecke – ohne die übliche Nachbesprechung zur Quali: „Ich war nicht in der Stimmung.“
Im Grand Prix unterliefen ihm dann ein schlechter Start und ein heftiger Verbremser. Verstappen war damit über das gesamte Rennen mitten im Feld unterwegs, begab sich in viele Duelle und überholte auf dem umzäunten Stadtkurs auch einige Male. Es gibt ja Fahrer, die so etwas genießen – Verstappen gehört nicht dazu. „Null Spaß“ habe das gemacht, versicherte er, „dafür bin ich nicht hier.“ Er will immer dominieren, ganz vorne.
In Suzuka hat er nun am kommenden Sonntag (7.00 Uhr MESZ/Sky) den nächsten Titel-Matchball. Dann wäre er vier Rennen vor dem Saisonende zum zweiten Mal Weltmeister. Verstappen braucht einen Sieg inklusive der schnellsten Rennrunde. Dann können Charles Leclerc im Ferrari und Perez ihn auf keinen Fall mehr abfangen. Ja ja, sagte Verstappen dazu nur, „das wäre schön. Aber erst mal braucht man ein sauberes Rennwochenende.“ sid