Nur Kleinigkeiten fehlen

von Redaktion

BASKETBALL Zipser wieder fast der Alte

München – Es war nur ein kleines Detail. Aber es war ein weiteres Zeichen, dass Paul Zipser wieder eine feste Größe bei den Basketballern des FC Bayern ist. Andrea Trinchieri, sein Trainer, hatte den 28-Jährigen in Frankfurt in die Startbesetzung beordert. Und Dinge wie diese haben bei ihm noch eine große Wirkung. „Ich ertappe mich immer noch dabei, dass ich mit einem Lächeln übers Feld laufe“, sagte er.

Es war ja eine der großen Fragen dieses Sommers, was im zweiten Jahr nach seiner Gehirnoperation aus Zipser wird. „Der alte Paul Zipser“, da hatte sich Geschäftsführer Marko Pesic schon festgelegt, „wird er nicht mehr werden.“ Womit der Basketballchef aber eher die menschliche Seite meinte. Der gutartige Hirntumor, der lange Weg zurück ins Leben – das „hat Paul verändert.“

Aber sportlich? Setzt man bei den Bayern doch große Hoffnungen auf einen Zipser in der Form vor der Schockdiagnose. Trainer Andrea Trinchieri, der ihn behutsam wieder ans Feld herangeführt hat, glaubt, dass dieser Moment nicht mehr weit weg ist. „Es ist anders als in der letzten Saison, die für ihn eine Saison der Regeneration und Rehabilitation war“, sagte der Italiener, „Nun fehlen nur noch Kleinigkeiten. Paul ist in der letzten Phase seines Comebacks.“

Die ersten Arbeitsnachweise geben ihm da durchaus Recht. Im Schnitt rund eine Viertelstunde durfte er in den ersten beiden Saisonpartien ran. Acht Punkte gegen Ulm, fünf in Frankfurt – überhaupt gab Zipser dem Bayern-Team in seinen Einsatzminuten Stabilität. „Ein bisschen Glanz und Tempo“, habe Zipser vielleicht noch gefehlt, befand Trinchieri, „aber er war schon sehr solide.“ Auch Zipser selbst war nicht unzufrieden. „Ich habe noch Phasen, in denen ich schwanke“, erklärte er, „das habe ich früher eigentlich ganz gut im Griff gehabt.“

Aber das wird kommen, mit den vielen Einsätzen, die nun ins Haus stehen. Am Donnerstag folgt der nächste, um 20.30 Uhr staut dann das mächtig aufgerüstete Fenerbahce Istanbul im Audi Dome vorbei. Die erste Chance, sich auch international zu beweisen. Auch wenn Zipser den Schwerpunkt woanders sieht: „Wir wollen vor allem national wieder erfolgreich sein.“ PATRICK REICHELT

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