Als Aktiver verblüffte er die Rodel-Welt mit dem legendären „Eierhelm“, als Funktionär führte er seinen Sport in die Moderne: Der langjährige Weltverbands-Präsident Josef Fendt feiert am Donnerstag seinen 75. Geburtstag. Der zweimalige Weltmeister aus Berchtesgaden begeht den Ehrentag im kleinen Kreis in seiner bayerischen Heimat. Neben den beiden WM-Titeln 1970 und 1974 war die olympische Silbermedaille von Innsbruck 1976 sein größter Erfolg. Die DDR-Rodler schienen übermächtig, es musste also Innovatives für die Aerodynamik her. Das Luft- und Raumfahrtunternehmen Messerschmitt-Bölkow-Blohm entwickelte daher für die BRD-Rodler, alles war geheim – und in Innsbruck ging Fendt dann mit einem gelben „Eierhelm“ und Spoilern am Schlitten an den Start. Er brach die Dominanz, wurde Zweiter hinter DDR-Rodler Dettlef Günther.
Als Funktionär war „Sepp“ Fendt einer von bislang erst drei Präsidenten in der langen Geschichte der FIL. Im Juni 1994 wurde er an die Spitze gewählt, zuvor hatte er den Weltverband nach dem Tod von Bert Isatitsch bereits kommissarisch geführt. Fendt wurde dann sechsmal in seinem Amt bestätigt, erst 2020 gab er an den Letten Einars Fogelis ab. Unter Fendts Federführung überschritt die Zahl der Mitgliedsverbände die Marke von 50 Nationen.