Leipzig – Die bittere Nachricht um Peter Gulacsi riss Marco Rose und RB Leipzig abrupt aus jeglicher Champions-League-Euphorie. „Möglicherweise ein paar Tage“ werde der Kapitän fehlen, hatte Trainer Rose noch gesagt – und dabei schon geahnt, dass es viele, viele Tage werden würden. Wenige Minuten später bewahrheitete sich die schlimme Befürchtung: Die Schock-Diagnose Kreuzband-riss für den Stammkeeper überschattete den Sieg gegen Celtic Glasgow.
Noch am späten Abend nach dem so wichtigen 3:1-Erfolg bekundeten die ersten Mitspieler virtuell ihren Beistand. „Ich bin sicher, dass du diese Situation überstehen und stärker denn je zurückkommen wirst“, schrieb Offensivspieler Dani Olmo bei Twitter: „Werd’ schnell wieder gesund, Kapitän! Wir alle stehen dir bei.“ Dahinter setzte der Spanier, der gerade erst nach einer Innenbandverletzung selbst ins Training eingestiegen ist, ein Herz.
Auch Nationalspieler Lukas Klostermann twitterte voller Mitgefühl. „Es wird hart, aber du wirst es meistern und stärker zurückkommen“, schrieb er. Emil Forsberg („Er ist seit acht Jahren mein Kumpel“) fühlte sich trotz des Siegs „ein bisschen schlecht“.
Das Unglück hatte sich nach zehn Spielminuten ereignet: Gulacsi gelang es nicht, einen ungenauen Rückpass von Timo Werner sauber zu verarbeiten. Der Ungar geriet im Laufduell mit Celtic-Stürmer Kyogo Furuhashi in Bedrängnis und spielte einen Fehlpass, dann knickte er mit dem rechten Bein weg. Er blieb liegen und schlug die Hände vor dem Kopf zusammen. Nach minutenlanger Behandlung verließ er unter Sprechchören der Fans das Spielfeld auf einer Trage – ein Abschied für längere Zeit. „Das tut uns richtig weh“, sagte Rose: „Die Jungs haben das Spiel auch für ihn gewonnen.“
Dass er sich auf den Vertreter des Ungarn verlassen kann, taugt allenfalls als schwacher Trost. Champions-League-Debütant Janis Blaswich (31), der den damals an den Adduktoren verletzten Gulacsi bereits im August erfolgreich ersetzt hatte, verhinderte kurz nach seiner Einwechslung spektakulär gegen Furuhashi den Rückstand. Er rückt nun mindestens in den elf Pflichtspielen bis zur langen WM-Pause in den Fokus. sid